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Das Volksfest als zentrales Thema

(Wolnzach, hr)

Seit Jahren schwelt der Streit zwischen einer Anwohnerin und dem Markt um das Hallertauer Volksfest. Ein Umstand, den Wolfgang Spies nach der Klage nicht mehr hinnehmen möchte.

Eigentlich war es eine entspannte Bürgerversammlung. Die Steuereinnahmen sprudeln, die Schulden gehen weiter zurück. Auch die Kläranlage soll noch dieses Jahr in Betrieb genommen werden. So zog es vergleichsweise wenig Wolnzacher zur Bürgerversammlung. Und dennoch gab es ein beherrschendes Thema: das Hallertauer Volksfest.

Erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die Anwohnerin von der Petentin zur Klägerin geworden war. Was wird aus der Tradition? Gibt es kein Jubiläumsfest mehr? Diese Fragen bewegen derzeit viele Wolnzacher. „Es ist kein gutes Ergebnis“, so Bürgermeister Jens Machold. Mit seiner Aussage bezog er sich dabei weniger auf die Aussichten vor dem Landgericht, als vielmehr auf die Situation in der Gemeinde. „Mit dem Reden macht `s Sach aus“, so Machold. Doch während der Markt weiterhin Gesprächsbereitschaft signalisierte, wurden die Angebote bislang weitgehend ausgeschlagen. Jetzt haben eben die Juristen das Wort.

„Es gibt zwar keine 100-prozentige Sicherheit, aber wir haben im Vorfeld alles getan, um den Standort zu sichern“ (Bürgermeister Jens Machold)

Nichtsdestotrotz die geplanten Baumaßnahmen in Sachen Lärmschutz werden weiter vorangetrieben. Aktuell sind bereits die Fenster an der Hallenrückseite durch Porenbetonplatten ersetzt worden, in den kommenden Wochen soll dann auch ein neuer Kühlcontainer folgen. Für Machold ist die Umsetzung der geplanten Maßnahmen aber noch nicht das Ende vom Lied. „Wir werden weiter in die Halle investieren“, so der Rathauschef. Dabei geht es nicht um mehr Veranstaltungen, mehr Partys, sondern um die Sicherheit derer, die seit vielen Jahren in der Volksfesthalle ihre Heimat haben.

Unterschriften für das Brauchtum

„Mir geht es um unser Volksfest“, ergriff Wolfgang Spies das Wort. Oft schon hatte der Wolnzacher den Kopf über die Eskalationsspirale schütteln müssen. Um nun ein Zeichen zu setzen griff der Wolnzacher zum Stift. Mittels einer Unterschriftenaktion möchte Spies in den kommenden Wochen die Verbundenheit zu diesem Fest dokumentieren. Es ist kaum mehr als ein Symbol, das möglicherweise nichts bewirken wird. Eines jedoch kann man jetzt schon festhalten: Die Aktion dokumentiert einmal mehr, wie sehr die Wolnzacher hinter ihrem Fest stehen – schließlich geht es dabei um ein Stück Lebensfreude. „Ich möchte die Klägerin nicht beschimpfen, aber schon aufzeigen, dass sie dabei ist, den Leuten ein Stück Lebensfreude zu nehmen“, so Spies.

Neben dem zentralen Dreh- und Angelpunkt Volksfest wurde auch noch über einige weitere Themen diskutiert:

  • Ausbau der Staatsstraße 2232: Hier soll im Bereich Wolnzach/Rohrbach ein Kreisverkehr und sowohl von Königsfeld nach Rohrbach wie auch über den Bahnerberg nach Wolnzach fahrbahnbegleitend Radwege entstehen. Die Planungen sollen noch im laufenden Jahr vorangetrieben werden
  • Hopfenlehrpfad und Ilmtalweg: Hier gab es Beschwerden, dass sich beide Wege in keinem guten Zustand befinden – und es beispielsweise für Rollstuhlfahrer unmöglich sei, den Ilmtalweg zu benutzen. Zwar betonte Bürgermeister Machold, dass es sich in beiden Fällen auch um einen landwirtschaftlich genutzten Weg handelt, jedoch sei dem Markt wie auch den Landwirten sehr daran gelegen, dass diese auch von Wanderern und Radlern genutzt werden. So sollen beide Wege nicht nur zeitnah in Stand gesetzt werde. Rückarbeiten sollen dort künftig nur noch bei entsprechender Witterung möglich sein.
  •  Bauland: Bezahlbarerer Wohnraum ist derzeit eines der Schlüsselthemen. Alleine im Landkreis fehlen rund 8000 Wohnungen. Um diesem Problem zu begegnen, setzt man in Wolnzach auf mehrere Säulen. Zum einen soll Bauland zu vergünstigten Preisen an Einheimische abgegeben werden, auch die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft wird ein weiteres Objekt bauen. Der Markt selbst will das Postgebäude instandsetzen und dort mehrere Wohnungen installieren. Überdies sollen aber auch neue Baugebiete ausgewiesen werden. An der Glandergasse wird so bis 2019 ein Baugebiet entstehen, das 10 Hektar umfasst. 3,5 Hektar davon werden im Rahmen des Einheimischenmodels vergeben. 6,5 Hektar werden auf dem freien Markt veräußert werden. Bis 2019 soll der Bebauungsplan stehen.
     

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