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Bürgerdialog mit Aiwanger

(Wolnzach, hr)

Im Gespräch mit Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold: Huber Aiwanger.

„Da riat si was“, so war der erste Kommentar von Hubert Aiwanger, Bundes- und Landesvorsitzenden der Freien Wähler, als er nach rund 20 Minuten Fußmarsch endlich den Stand seiner Parteifreunde erreichte. Dass so viel los war, das freute Aiwanger ungemein, denn schließlich war er nach Wolnzach gekommen, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Vom Freihandelsabkommen mit Kanada, über die Energiewende, bis hin zum neunjährigen Gymnasium, die Themen über die die Wolnzacher sprechen wollten waren so vielfältig und umfangreich wie die Berichterstattung in den Medien. Und doch gab es ein Thema, das vielen ganz besonders unter den Nägeln brannte: das Hallertauer Volksfest.

Bekanntermaßen gibt es hier eine Petition, die sich gegen dieses Traditionsfest wendet und dabei wird vor allem der Lärm ins Feld geführt. „Die Region gefällt mir, hier ist die Tradition zu Hause“, so der Freien Wähler und bezog damit eindeutig Position für das Wolnzacher Volksfest. „Man muss solche traditionellen Feste erhalten, wer das einmal in Jahr nicht aushält, der soll zum Lachen in den Keller gehen“, so Aiwanger weiter. Deutlich und unmissverständlich bezog der Landespolitiker Stellung für das Hallertauer Volksfest. Gerade in der Vergangenheit ist das Hallertauer Volksfest vor allem des Lärmes wegen in die Kritik geraten. Schon seit Längerem kämpft der Markt auch für den Erhalt des Festes. „Es ist schön zu hören, dass sie hier an unserer Seite stehen“, so Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (CSU), der betonte, dass man in diesem Falle die Unterstützung des Landtages brauche. Wie es mit dem Wolnzacher Volksfest weitergehen wird, das werden die kommenden Monate zeigen. Einerseits hat eine Umfrage unter allen Anwohnern ergeben, dass die aller wenigsten ein Problem haben, andererseits hofft man natürlich auch dass Dr. Christian Magerl (Grüne) das gelingt, was Landrat Martin Wolf (CSU) nicht gelang, einen runden Tisch einzuberufen.

Zwei Landtagskollegen unter sich: Huber Aiwanger und Karl Straub

Während Aiwanger im Punkt Volksfest zu 100 Prozent an der Seite der Kommune steht, gibt es aber doch einen Punkt, in dem er ganz anderer Meinung ist, denn beim Thema Windenergie und der 10-H-Regelung, die vom bayerischen Verfassungsgericht bestätigt wurde, bezog der Landesvorsitzende eine gänzlich andere Position. Er bezeichnete die Abstandsregelung als willkürlich und sieht selbst in Bayern noch Potenzial für den Ausbau der Windernergie. Eine Meinung, die selbst bei den Wolnzacher Freien Wählern nicht auf ungeteilte Gegenliebe stieß. „Ich sehe das doch anders“, so Wolnzachs 2. Bürgeremeister Georg Guld. Es steht zwar die Mehrheit in Deutschland hinter der Energiewende, die Windenergie in Bayern aufgrund der eher windschwachen Gegend sieht er jedoch deutlich kritischer.

Doch auch wenn man in Sachen Wind unterschiedlicher Meinung ist, insgesamt zog nicht nur Georg Guld, sondern auch die Ortsvorsitzende Anja Koch ein positives Fazit des Nachmittages. „Es sind viele gekommen um mit uns zu reden“, so Koch. Dabei stand die Politik oftmals gar nicht im Vordergrund, sondern einfach das gemeinsame Gespräch. Aber genau das ist es, was aus ihrer Sicht auch die Kommunalpolitik ausmacht, einfach mit den Menschen zu reden.


 

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