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Wolnzacher Messe öffnet die Tore

(Wolnzach, ls)

Man könnte sagen, die Wassertemperatur wurde vorab schon mal für die Bürger getestet - die Wirtschafts- und Politprominenz der Region gab sich die Ehre und eröffnete zusammen mit der Vorsitzenden des Gewerbeverbandes, Julia Holzvoigt, das Volksfestgelände für die Besucher. Über ein Jahr Planung steckt den Veranstaltern in den Knochen. Ihr Endprodukt präsentierten sie bei einem ausgedehnten Rundgang zu Recht voller Stolz.

Die Herausforderungen des mittelständischen Gewerbes sind enorm – auch hier durchdringt die Schnelllebigkeit der Digitalisierung den Markt. „Jedes Produkt ist im Moment nur zwei Klicks entfernt.“ Mit dieser Aussage traf Julia Holzvoigt den Nagel auf den Kopf. Doch sie machte in ihrer Eröffnungsrede auch klar, dass es die Mittelständler mit ihren Geschäften vor Ort sind, die an die Kommunen ihre Steuern zahlen und damit einen immensen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Mit der Veranstaltung einer solchen Messe wird diesen Menschen eine Plattform zur Kommunikation geboten, und das nicht nur mit potenziellen Kunden.

So steht der Samstag ganz im Zeichen von Ausbildung und Beruf. Bürgermeister Jens Machold zeigte sich besonders stolz über die Kooperation mit der Mittelschule Wolnzach. Die Jugendlichen werden die Messe zusammen mit ihrer Rektorin besuchen, um einen Dialog zwischen den vielen Betrieben und damit auch zukünftigen Arbeitgebern zu schaffen. Dem viel zitierten und schon oft besprochenen Fachkräftemangel dürfte die Region damit gehörig den Kampf ansagen.

Dabei ist es egal ob, das der uralte Beruf des Dachdeckers ist oder junge Unternehmer mit innovativen Energydrinks. Dem Publikum präsentiert sich eine immense Bandbreite an Firmen, eine Tatsache, die für die Heterogenität der hiesigen Wirtschaft spricht. Nun könnte man an dieser Stelle behaupten, dass es auch im Internet wohl kaum etwas gibt, das es nicht gibt – außer vielleicht das Vertrauen, das aus persönlicher Interaktion erwächst. Landrat Martin Wolf machte diesen Gedanken zum Zentrum seiner Begrüßungsrede. „Alle diese Aussteller stellen sich den Fragen und Wünschen ihrer Kunden im direkten Gespräch. Nichts kann mehr Vertrauen schaffen, als das.“, so Wolf.

Er hatte noch einen weiteren Denkanstoß im Gepäck: „Unser Marktverhalten schöpft vieles nicht aus, schlicht weil wir es nicht kennen. Das macht diese Veranstaltung zu einer echten Entdeckermesse.“, meinte er. Und er hatte Recht: Landratskandidat und Herausforderer von den Grünen, Norbert Ettenhuber, überreichte ihm und Landtagsabgeordneten Karl Straub von der CSU kleine grüne Windräder, die diese mit einem leisen Schmunzeln entgegen nahmen – für die vielen Beobachter und Schlachtenbummler war das wohl die Entdeckung der Woche.

Und so bleiben es Begegnungen wie diese, die der Wolnzacher Messe ein ganz eigenes Flair verleihen. Julia Holzvoigt und ihren Mitarbeitern war die Erleichterung sichtlich anzumerken, dass es nach vielen bürokratischen Hürden und organisatorischen Schwierigkeiten nun endlich ins Eingemachte gehen kann. Sie stellte am Ende des Abends fest: „Der Erfolg dieser Messe liegt jetzt nicht mehr in unserer Hand. Jetzt liegt es am Wetter - und an den Wolnzacher Bürgern, was sie daraus machen.“


 

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