Die Hopfenschätzung 2008 für Deutschland
(Wolnzach/Niederlauterbach, ted)Der Exkursion schloss sich wie alle Jahre bei Kaffee und Kuchen im Reich-Saal Niederlauterbach der theoretische Teil des Hopfentags an. Vorsitzender Georg Breitner referierte über die Zusammenhänge von Ertrag und Alphagehalt mit Niederschlagsmengen, Durchschnittstemperaturen und Sonnenscheinintensität. Sie bestätigten statistisch was die Praktiker über das ideale Hopfenwetter schon längst wissen. Die hoch aggregierten Zahlen ließen aber keine Prognose zu. Wichtig ist z.B. die gleichmäßige Verteilung der Niederschläge und nicht so sehr die Gesamtmenge wie ebenso z.B. die Temperaturen im Juli und August besonders wichtig für die Alphabildung sind.
2008 sei ein ideales Jahr in der Witterung gewesen. Und das Ergebnis davon brachte Josef Wittmann mit den Schätzdaten für die Hopfenernte 2008. (siehe Tabelle)
Die wichtigste Erkenntnis aus der Statistik ist der „multiplikative Effekt“ von Ertrag und Alpha. Bei gutem Ertrag (aus der richtigen Witterung) tritt meist ein hoher Alphagehalt auf. Das ist 2008 der Fall. Die 6-köpfige Schätzkommission geht dabei nach Sorten vor. Sie schätzt den Durchschnittertrag pro Hektar und multipliziert mit den Flächen pro Sorte, um so die Gesamtmenge pro Sorte zu ermitteln. Jungflächen werden mit entsprechendem Abschlag belegt.
Lediglich der Taurus enttäuschte etwas (40,28 Ztr/ha, Gesamtmenge 44 000 Ztr), bei allen übrigen reiche der Ertrag an Rekordmarken heran (Durchschnitt: 43,72 Ztr/ha). Die Schätzung nach Sorten im Einzelnen für die Hallertau:
Magnum: 43,59 Ztr/ha; 148 000 Ztr
Perle: 43,47 Ztr/ha; 130 000 Ztr
Tradition: 44,23 Ztr/ha; 104 000 Ztr
Herkules: 66,17 Ztr/ha; 59 000 Ztr
Hallertauer: 31,56 Ztr/ha; 49 000 Ztr
Select: 43,75 Ztr/ha; 32 000 Ztr
Hersbrucker: 39,75 Ztr/ha; 28 000 Ztr
Gerade der Herkules erfreute, ja faszinierte die Runde und Wittamnn wie auch Breitner dankten Hüll für die ausgezeichneten neuen Sorten, wodurch tendenziell die Durchschnittserträge der Hallertau über die Jahre stiegen. Die geschätzte Gesamtmenge wird auf 5 % genau erreicht (Jahresdurchschnitt). In den Sorten können die Abweichungen höher ausfallen.
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