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Ein riesiges Familienfest

(Wolnzach, hr/rt)

Fotos: Harald Regler und Alfred Raths

 

Lauf 10! - das ist für viele mehr als nur ein Lauf, mehr als nur ein Sportevent. Es ist ein Lebensgefühl geworden - und zwar nicht nur für die Sportler, sondern auch für die Wolnzacher als solche. Das stellte sich ganz gewaltig auch heute wieder ein.  

Fast schon selbstverständlich helfen alle wieder mit, bauten etwa Verpflegungsstände und Wasserbrücken auf. Und sei es nur, indem er die Läufer entlang der Strecke anfeuert. „Der Lauf gehört einfach zu Wolnzach“, sagt Wolfgang Spies. Seit vielen Jahren moderiert er im Ziel, stellt Fragen und fängt die Stimmung ein. „Die Begeisterung ist unbeschreiblich“ fügt er an.

Aber was macht diesen Enthusiasmus aus? Warum werden die Läufer sprichwörtlich ins Ziel getragen? „Man ist als Kommune in den Lauf 10! hineingewachsen “, erklärt Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold. Rund 500 Läufer gingen 2007 an den Start. Heute sind es mehr als acht Mal so viele. Klar, auch an den steigenden Läuferzahlen ist Wolnzach gewachsen, viel mehr aber trifft es wohl eher der englische Ausdruck „be part oft the family“, sei ein Teil der Famile.

„Für uns ist das jedes Jahr wirklich etwas ganz Besonderes“ so BR-Reporterin Tanja Arnold. Die Atmosphäre, die Menschen die unzähligen Helfer, all das macht für sie die Lauf 10!-Familie aus. Und die ist über die elf Jahre ganz schön gewachsen. Rund 4000 Läufer gingen bei fast idealem Wetter an den Start. „Ein riesiges Familien-Fest“, so Laufpate Stefan Scheider. Auch Professor Martin Halle, medizinischer Begleiter von der TU München, war wieder einmal begeistert: „Natürlich hat man nicht dem 10. Lauf das Konzept hinterfragt. Aber, wie sich heute einmal mehr zeigt, es funktioniert.“ Für ihn ist Wolnzach zu einer Keimstätte eines Events geworden, der mittlerweile ganz Bayern infiziert hat.

„Wo findet man so einen Lauf, bei dem Jung und Alt gemeinsam laufen und gemeinsam feiern“, freut sich Machold. Er selbst ist bislang drei Mal mitgelaufen, heuer nicht. Das Gefühl auf der Strecke war für ihn jeweils unbeschreiblich. Ähnliches wusste auch Stefanie Greifeneder zu berichten. Sie ist eine der Protagonistinnen, die die Abendschau über zehn Wochen lang beim Training begleitet hat. „Die Atmosphäre ist einfach nur großartig.“ Eben jene hätte Nadja Sattler gerne mit erlebt, auch sie hat sich intensiv auf den heutigen Tag vorbereitet, eine Verletzung machte aber einen Start unmöglich. „Nächstes Jahr möchte ich unbedingt mitlaufen“, so die Abendschau-Protagonistin.

Während für die einen Läufer einfach der Weg das Ziel war und die Zeit zur Nebensache wurde, gab es auch jene, die es wirklich wissen wollten. Wie schnell kann etwa die Wolnzacher Wand bezwungen werden. Florian Wenzler aus Gliching überflog sie förmlich. In 32,50 Minuten sauste der Münchner durchs Ziel. Eine phänomenale Leistung.  Etwas langsamer aber nicht wenig zufrieden, jedoch am Ende völlig kaputt war Maximilian Schwarzhuber. Am Montag war er die Strecke mit den vier Protagonisten noch gemeinsam gelaufen, heute versuchte er sich an einer neuen persönlichen Bestzeit. „Da Berg war echt gach!“, so sein Fazit nachdem er mit 53,40 Minuten ins Ziel kam.

Aber egal ob schnell oder langsam, jung oder alt - selbst die Zeit war am Ende völlig nebensächlich. Gemeinsam laufen und gemeinsam feiern, das stand auch in diesem wieder im Vordergrund.

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