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Ein wahrhaft weihnachtliches Konzert

(Wolnzach, lil)

Die Stimmung war ruhig, hunderte Stimmen wisperten durch die voll besetzte Kirche und große Vorfreude auf das Benefizkonzert der Pförringer Adventsbläser unter der Leitung von Martin Ott lag in der Luft. Schnell war am gestrigen Spätnachmittag klar, dass die rund 600 Sitzplätze nicht ausreichen würden, weshalb eilig noch zusätzliche Stühle herangetragen wurden.

Als dann die Musiker einliefen, erhob sich gleich zu Beginn ein tobender Applaus. Eingeleitet wurde das Konzert von einer kurzen Ansprache des Wolnzacher Kulturreferenten Alois Siegmund, der sich zunächst bei Pfarrer Braun für die Bereitstellung der Pfarrkirche und dem Dirigenten Martin Ott für das Gastieren in Wolnzach bedankte. Ebenfalls galt der Dank dem Wolnzacher Christian Braun, welcher selbst Mitglied der Adventsbläser ist und diese so in die St.Laurentius Kirche vermitteln konnte.

Anschließend erklangen die ersten Töne des Stückes „Trompet Voluntary“ und wie der Name schon vermuten lässt, war die Kirche von einem imposanten Trompetenklang erfüllt, der alle Besucher schnell in seinen Bann zog. Als zweites Stück folgte dann das Ave Verum gesungen vom Wolnzacher Kirchenchor unter der Leitung von Astrid Elender. Die spannende Abwechslung zwischen Blasorchester und Chorgesang bereicherte dabei die Veranstaltung sehr.

Ganz besonders hervor trat auch das fünfte Stück „Fascinating Drums“ von T. Huggens. Hier wurde von Daniel Reisner und Markus Maier ordentlich auf die Trommel „gehau‘n“, was den Zuhörern aufgrund der besonderen Kirchenakustik ein einmaliges Klang- Raum Erlebnis ermöglichte. Doch nicht nur die hohe Schule der klassischen Musik mit Vertretern wie Mozart, Bach und Vivaldi wurde zum Besten gegeben, auch weltliche Lieder, wie „White Christmas“, gesungen von Anja-Viktoria Ott und Antonia Schönberger, sorgten zum Jahresende noch einmal für besinnliche Weihnachtsstimmung unter den Besuchern.

Neben den musikalischen Beiträgen wurden von Anja-Viktoria Ott auch immer wieder kurze, weihnachtliche Gedichte vorgetragen, die den Gästen den eigentlichen Kern des Festes, nämlich Nächstenliebe und Lebensfreude, vor Augen führten. Zusammen sorgten die Adventsbläser und der Wolnzacher Kirchenchor mit abwechslungsreichen, mal ruhigeren, mal fetzigeren Titeln für einen unvergesslichen Abend, der mit Standing Ovations gewürdigt wurde.

„Es war ein tolles Feeling vor einem so unerwartet vollen Haus zu spielen“, so Christian Braun. Und auch Martin Ott ist begeistert: „Wir hatten einfach sofort einen guten Zugang zur Wolnzacher Familie und wenn man merkt, dass es den Leuten gefällt, dann läuft es auch super.“ Unter diesen Gesichtspunkten wird daher sogar vielleicht der Wunsch vieler Wolnzacher in Erfüllung gehen, die Adventsbläser bald wieder einmal im Herzen der Hallertau begrüßen zu dürfen. Doch nach stundenlangen Wochenendproben seit Mitte Oktober und der Information, dass für eine Minute Spielzeit circa ein bis zwei Stunden Vorbereitung benötigt werden, sei den Musikern nun erst einmal eine wohlverdiente Pause gegönnt.

Neben dem Segen durch Herrn Pfarrer Braun war es dem Dirigenten und Papstpiloten Martin Ott nach dem Konzert noch ein großes Anliegen, dass die zusammen erlebte Freude auch nach außen getragen werden sollte. So erzählte er eindringlich von seinen Erlebnissen mit Obdachlosen in St. Petersburg, denen es oft schlechter geht, als man sich heutzutage vorzustellen vermag. Bereits im Vorfeld war bekannt, dass die Spenden des Konzerts diesen meist hungrigen und frierenden Menschen zugute kommen werden. So war jeder der circa 800 Besucher zum Schluss nicht nur von der musikalischen Leistung, sondern sicherlich auch von der inhaltlichen Botschaft gerührt und somit konnten gestern die am Ende vollen Spendenkörbe die wahre Weihnachtssprache sprechen und werden nun für einige Zeit vielen Menschen das Überleben ermöglichen.

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