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Mit dem Drang, etwas zu bewegen

(Wolnzach, hr)

„Wir haben die Möglichkeit, dass sich etwas hin zum Positiven bewegt!“ Mit diesen Worten schwor der FDP-Kreisvorsitzende seine Truppe auf die kommenden Wochen ein. Gemeinsam wollen sie kämpfen, dass im Landratsamt ein neuer Wind Einzug hält.

Tief berührt zeigte man sich über das Schicksal des Amtsinhabers Martin Wolf. „Wir wünschen ihm von dieser Stelle aus gute Besserung und hoffen, dass er sich möglichst schnell erholt“, so Neudert. Doch trotz der tragischen Ereignisse vom 2. April und der anschließend verordneten Wahlkampfpause, richtet sich der Blick bei den Liberalen nun nach vorne. „Am 7. Mai wählen wir einen neuen Landrat. Wir haben einen guten Kandidaten und ernsthafte Ambitionen, die Wahl auch zu gewinnen.“

Franz Niedermayr – ein langjähriger FDPler und alter Hase in der Kommunalpolitik – fordert Martin Wolf und möchte, wie er selbst sagt, frischen Wind ins Landratsamt bringen. „Ich will ein Landrat für die Bürger sein“, erklärte Niedermayr, der aktuell vor allem im Landratsamt und im Speziellen bei der Baugenehmigungspraxis Handlungsbedarf sieht. Wartezeiten von bis zu 12 Monaten sind für ihn deutlich zu lange. „Wenn man interne Strukturen verändert, eine Anlaufstelle für Bürger einrichtet, dann kann man den Menschen deutlich schneller und effektiver helfen“, so sein Ansatz. Auch die Sanierung des Landratsamtes für 17 Millionen Euro sah der Liberale dabei durchaus kritisch.

Seine Forderung: Wenn man 17 Millionen in diesen Bau steckt, dann könne der Landkreis doch auch die noch fehlenden 2,5 Millionen Euro für den Lärmschutz an der A9 investieren – oder in Feilenmoos eine Seebühne für bis zu 2000 Zuschauer errichten. „Wir müssen Ideen für die Zukunft entwickeln“, so Niedermayr. FDP-Kreisrat Thomas Stockmaier attestierte Martin Wolf zwar, dass er das Amt in den vergangenen Jahren gut geführt habe, aber dass es jetzt einen Mann brauche, der Visionen für die Zukunft entwickeln könne. Zwei Themen sind dabei für Niedermayr ganz zentral: zum einen der weitere Ausbau von Radwegen, zum anderen die Ilmtalklinik.

Vieles wurde in den vergangenen Jahren in punkto Ilmtalklinik geschrieben und so manches nach den enormen Defiziten bereits in die Hand genommen. Für den FDPler geht das aber noch nicht weit genug. Er fordert die Einrichtung einer hausärztlichen Notfallpraxis an der Klinik und ein, wie in anderen Häusern, gut strukturiertes Entlassmanagement. Seinen Ausführungen zufolge könnte damit das Defizit deutlich reduziert werden. Trotz der Kritik an der bisherigen Krankenhauspolitik stellte sich auch der FDP-Kandidat klar hinter das kommunale Krankenhaus. „Wir brauchen eine medizinische Grundversorgung für unsere Bürger. Allein schon aus diesem Grund bin ich ein entschiedener Gegner einer Privatisierung dieses Hauses.“

Als ebenso wichtig wie ein gut aufgestelltes Krankenhaus schätzt Niedermayr den weiteren und vor allem zügigen Ausbau des Radwegenetzes ein. Sein Augenmerk liegt dabei aber nicht auf dem Tourismus, sondern auf der Energiewende. „Im Straßenverkehr produzieren wir das meiste CO2“, erläuterte er und fügte gleichzeitig ein sehr eindrucksvolles Beispiel an: „Alleine im Landkreis gibt es mehr Autos als Einwohner.“ An diesem Punkt will der FDPler ansetzen. Durch den Bau von Fahradschnellwegen und die gute Anbindung der Zentren erhofft sich Niedermayr die nötigen Anreize zu setzen, die Autos öfters mal in der Garage zu lassen und stattdessen mit dem Fahrrad oder dem E-Bike zur Arbeit zu fahren.

Deutlich äußerte sich der FDP-Politiker in Bezug auf die Windkraft. Diese erachtet er – anders als viele seiner Pfaffenhofener Stadtratskollegen – nicht als das Mittel, um die Energiewende im Landkreis voranzutreiben. Einerseits fehlt es seinen Ausführungen zufolge immer noch an geeigneten Speichermöglichkeiten, andererseits sind die Risiken im Falle eines Brandes mitten im Förnbacher Wald kaum abzuschätzen. Seine Aussage war dann letzen Endes in diesem Punkt entsprechend deutlich: „Ich bin gegen weitere Windkraftanlagen im Landkreis!“

Mit diesen Forderungen zieht Niedermayr in den Wahlkampf ums Landratsamt. Dass dabei die Stimmung bei den Liberalen insgesamt gedreht hat, betonte am Ende auch der Kreisvorsitzende Thomas Neudert. Mit diesem Rückenwind will man nun in den kommenden Wochen auf Stimmenfang gehen und für die eigenen Ideen werben. „Natürlich ist die Wahl eines Landrats eine Personenwahl – aber wenn wir alle die Ärmel hochkrempeln, dann können wir gemeinsam etwas verändern!“, so Niedermayr.
 

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