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Weniger Verkehrstote, mehr Unfälle

(Mainburg, hal/rt)

Symbolfoto: Alfred Raths
 

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Mainburg ist im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gestiegen, doch es gibt weniger Verkehrstote zu beklagen. Dies weist die jüngst vorgelegte Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 aus.

Insgesamt wurden genau 1600 Verkehrsunfälle aufgenommen, 342 davon entfielen auf die Autobahn. Die Zahl der Verletzten ist leicht rückläufig, von 309 Verletzten 2016 zu 298 im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist von sechs auf vier Menschen zurückgegangen. Der materielle Schaden stieg von etwa 2,5 Millionen Euro auf ungefähr 2,9 Millionen Euro.

Überhöhte Geschwindigkeit bleibt Hauptunfallursache

„Der erneute Anstieg der Verkehrsunfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit um fast 40 Prozent, von 81 Verkehrsunfällen 2016 gegenüber 121 im Jahr 2017, ist besorgniserregend“, so Johann Stanglmair, Leiter der Polizeiinspektion Mainburg. Auch die Zahl der Verletzten sei von 33 im Vorjahr auf 46 Verletzte im Jahr 2017 gestiegen, was ebenfalls ein Anstieg von 40 Prozent bedeute. Wie schon 2016 wurde auch im vergangen Jahr ein Fahrer bei einem Unfall durch überhöhte Geschwindigkeit getötet.

„Leider waren auch wieder mehr Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss zu verzeichnen.“ Im Vergleich zu 20 solcher Unfälle in 2016, wurden 2017 einer mehr, also 21 Alkoholunfälle registriert. Die Zahl der Verletzten in diesem Bereich ist dabei von acht wieder auf neun gestiegen. „Und wie im Vorjahr ist auch 2016 wieder ein Mensch unter Alkoholeinfluss bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.“

Die Erfahrung zeige, dass Unfälle mit den Unfallursachen Alkohol und / oder überhöhte Geschwindigkeit in direktem Zusammenhang mit dem Kontrolldruck stehen. „Vonseiten der Polizei können die Unfallzahlen in diesen Bereichen nur durch stete Überwachung eingeschränkt werden“, so der Inspektionsleiter. „Daher werden die Beamten der Polizeiinspektion Mainburg auch 2018 weiterhin zum Wohle der Allgemeinheit mit ihren Kontrollen an der Verkehrssicherheit arbeiten.“

 

2017 hatten die Beamten der Inspektion 239 Verkehrsunfälle zu bearbeiten, bei denen der Verursacher geflüchtet war. Dies ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Bei diesen Unfällen mit Unfallflucht wurden 13 Personen verletzt, im Vorjahr waren es noch 15 Verletzte. 96 dieser Unfallfluchten (40 Prozent) konnten geklärt werden, eine Verbesserung um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mehr Unfälle mit jungen Erwachsenen 

Bei den Unfällen, die von Fahrern der Risikogruppe „Junge Erwachsene“ (Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren) verursacht wurden, ist ebenfalls ein deutlicher Anstieg zu bemerken. Während 2016 noch 98 Unfälle von jungen Fahrern verursacht wurden, waren es 2017 113 Unfälle. 80 Junge Fahrer wurde bei diesen Unfällen verletzt, 14 davon schwer. Besonders tragisch ist der Anstieg der dabei getöteten Personen von einem Toten auf drei Tote im vergangenen Jahr.

Die Risikogruppe „Motorradfahrer“ schlägt in der Unfallstatistik im Vergleich zu anderen Dienststellen weniger zu Buche. Bei insgesamt 29 Motorradunfällen wurden 27 Fahrer verletzt, sieben davon schwer. Im Vorjahr waren es noch 34 Motorradunfälle, und 35 Verletzte, 14 davon schwer verletzt. In den vergangenen beiden Jahren kam im Bereich der PI Mainburg kein Motorradfahrer zu Tode.

Während 2017 noch 48 Verkehrsunfälle von Senioren im Alter ab 65 Jahren verursacht wurden, waren es 2017 etwas mehr, und zwar 54 Unfälle. Bei diesen Unfällen wurden 31 Personen verletzt, zehn davon schwer. „In diesem Zusammenhang wird auf das Angebot der Verkehrswacht Mainburg hingewiesen, die auch in Zukunft regelmäßig kostenlose Fahrsicherheitstrainings für die Generation 50 plus anbietet.

Hier werden die älteren Verkehrsteilnehmer von erfahrenen Moderatoren im Rahmen eines theoretischen Unterrichtes und auch mit praktischen Übungen auf einem sicheren Übungsgelände unterstützt, ihr Wissen und ihr Können aufzufrischen“, so Stanglmair. Es handelt sich dabei um ein reines Training, bei dem die Teilnehmer für sich prüfen können, wie fit sie noch im Straßenverkehr sind und bei dem sie eventuelle Defizite erkennen können. „Welche Schlüsse der Einzelne aus diesen Erkenntnissen zieht, bleib jedem selbst überlassen. Es braucht jedenfalls niemand zu befürchten, dass evtl. schlechtere Ergebnisse an die Führerscheinstelle gemeldet werden.“

Gurtmuffel beschäftigen die Polizei weiterhin

Erfreulicherweise war im zwar im Jahr 2016 kein Schulwegunfall zu verzeichnen, doch 2017 wurden leider wieder drei Schulwegunfälle registriert, bei denen insgesamt sechs Kinder leicht verletzt wurden. Fünf Kinder wurden bei einem Schulbusunfall verletzt. Im Dienstbereich der Inspektion sind aktuell sechs Schulweghelfer im Einsatz. „Durch ihr Engagement tragen sie wesentlich zur Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg bei. Dafür möchte sich die Polizeiinspektion Mainburg in diesem Zusammenhang sehr herzlich bedanken.“

Sorge und Unverständnis bereitet den Beamten weiterhin die Moral in Sachen Gurtanlegepflicht. In Niederbayern wurden auch 2017 wieder zahlreiche Unfälle bearbeitet, bei denen Menschen unnötig schwer verletzt oder getötet wurden, weil sie den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatten. „Es ist erwiesen und mittlerweile sollte auch jeder wissen, dass der Sicherheitsgurt schon bei Unfällen mit geringer Geschwindigkeit schlimmere Verletzungen verhindern kann. Auch im Bereich Ablenkung durch Mobiltelefonie et cetera scheint das erhöhte Bußgeld noch nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen. Bei Kontrollen immer noch zahlreiche Verstöße gegen die Gurtpflicht und Handyverbot festgestellt“, so Stanglmair.
 

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