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Landesgartenschau 2017 – Das Warten hat ein Ende

(Pfaffenhofen, ls)

Endlich – es schwirrt, flattert, sticht, duftet und blüht! Seit 100 Tagen wird am Pfaffenhofener Stadtplatz auf das große Event hin gefiebert, 75 000 Sommerblumen wurden gepflanzt mehr als 1 500 Veranstaltungen wurden organisiert. Nun kann es losgehen. Dabei ist das Ziel der Veranstaltung nicht nur das Ausstellen von Blumen und Gartendeko sondern das Schaffen einer nachhaltigen Naherholung im Herzen des Landkreises Pfaffenhofen.

Es war hoher Besuch, den Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker bei der Eröffnung begrüßen durfte. Ulrike Scharf, ihres Zeichens bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, war voll des Lobes für die Arbeit, die viele fleißige Hände für die Landesgartenschau geleistet haben und auch weiterhin noch leisten werden. „Ich strahle über das ganze Gesicht, weil ich mich so unglaublich freue“, waren ihre eröffnenden Worte. „Diese Veranstaltung ist weit mehr als eine Blumenschau“, machte sie klar. Seit 1990 ist Bayern um weit über 2 Millionen Menschen gewachsen. Dafür braucht es Infrastruktur und Wohnraum. Echten Ausgleich könne Umfragen zu Folge aber nur die Natur schaffen.

Dabei ist das Konzept Landesgartenschau in Bayern nicht ganz unumstritten, wie Herker erklärte. Sowohl in Erlangen, als auch in Traunstein hatte man sich in Bürgerentscheiden gegen die Ausrichtung einer Gartenschau entschieden. Für Pfaffenhofens Bürgermeister nicht nachvollziehbar. „Da hilft eine Soll und Haben Betrachtung“, so Herker. Pfaffenhofen wächst und wächst, der ganze Landkreis ist eine wirtschaftlich prosperierende Region. „Das ist Wachstum, das wir in der Form vielleicht gar nicht wollen. Doch das liegt nicht in unserer Hand“, machte Herker klar.

Wo man aber eben doch gestaltend eingreifen könne, das wäre genau durch solche Projekte wie die Landesgartenschau. Sie schafft Biodiversität im städtischen Raum, leistet einen großen Beitrag zur Entsiegelung und schafft einen Raum für innerstädtische Naherholung direkt vor der eigenen Haustür.

Auch Roland Albert, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung bayerischer Landesgartenschauen, machte klar: Stadtentwicklung und Naturschutz schließen sich nicht aus. Das besondere bei der Gartenschau in Pfaffenhofen ist für ihn die Verbindung von Flora und Fauna. „Tiere hatten wir ja schon oft. Aber zarte, bunte, exotische Schmetterlinge sind mal was ganz anderes.“ Dabei spielte er auf die Sonderattraktion, das Schmetterlingshaus, an, das die Besucher dazu einlädt, die flatterhaften Wesen mal ganz in Ruhe und aus der Nähe zu betrachten.

Entstanden ist die Idee, wie schon so viele andere gute Einfälle, in einer konspirativen Runde in einem Scheyerer Biergarten. „Es war seither eine komplexe Herausforderung, die zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung gut gelaufen ist“, scherzte Herker. Die Veranstaltung zum Laufen zu bringen war eben doch ein Kraftakt, aber einer der sich gelohnt hat. 5,8 Hektar dauerhafter Grünanlagen feierten heute ihre Eröffnung. „Hier wurden dauerhafte Werte für Bürger geschaffen, die uns keiner mehr nehmen kann“, machte Ulrike Scharf in diesem Zusammenhang klar.

Doch erstmal steht natürlich das umfangreiche Programm der nächsten 89 Tage im Mittelpunkt. „Ich habe mich gestern mit einem Textmarker an das Programm gesetzt und alles angestrichen, wo ich gerne hinmöchte“, erzählte Moderatorin Andrea Otto. Bei dem breit gefächerten Angebot verliert man sonst auch mal schnell den Überblick. Ein Bezirksmusikfest, Tanzstunden, ein Kinderfestival, Sundowner mit jungen Bands, die Tage des Hopfens – langweilig wird es auf jeden Fall nicht.

Herkers und Scharfs Dank galt am Ende den vielen Helfern, ob beruflich oder ehrenamtlich. Nur durch die vielfältige Beteiligung von Bürgern, Unternehmen und Sponsoren konnte die Gartenschau zu einem stadtübergreifenden und verbindenden Element werden. Man kann Thomas Herker mit seinem Fazit abschließend nur zustimmen: „Viele Hände schaffen Großes, und es ist gut geworden.“

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