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Verein Bayern, Brauch und Volksmusik steht kurz vor dem Aus

(Rohrbach, hal/rt)

Ludwig Sorg bekam eine Ehrenurkunde und -nadel für seine mehr als zehnjährige Mitgliedschaft von Renate Stallmeister und Gurun Jurmann (l.) überreicht.


Auch bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins Bayern, Brauch und Volksmusik am vergangenen Wochenende im Rohrbacher Gasthof Alter Wirt fand sich niemand bereit, sich der Wahl zum Ersten Vorsitzenden zu stellen. Was auch für fast alle anderen Vorstandsposten galt. Damit ist das Ende des Vereins und mit ihm zahlreicher Brauchtums-Veranstaltungen so gut wie besiegelt.

Die Aufforderung von Rohrbachs Bürgermeister und Wahlleiter Peter Keck (SPD) „Gebt‘s Euch einen Ruck“, um für drei Jahre einen neuen Vorstand zusammenzubringen, blieb bei den 46 Stimmberechtigen mehr oder weniger ungehört. Lediglich Musikantin Gabi Hamberger konnte sich vorstellen, als Dritte Vorsitzende und damit zuständig für den musikalischen Teil, zu kandidieren. Sonst meldete sich keiner, alle anderen Angesprochenen winkten aus unterschiedlichen Gründen ab. Keck bekannte, dass es heutzutage generell schwierig für Vereine sei, Mitglieder für eine Vorstandsarbeit zu gewinnen.

Bereits im Oktober des vergangenen Jahres scheiterten die Neuwahlen der gesamten Vorstandschaft, die geschlossen nicht mehr zu einer Wiederwahl antrat. Das Gremium führt die Geschäfte seither nur mehr kommissarisch. Es wurde ein neuer Termin (Und zwar Mittwoch, 28. Februar, um 19.30 Uhr im Rohrbacher Gasthof Alten Wirt) anberaumt, an dem es nochmals die Gelegenheit gibt, dass sich womöglich in letzter Sekunde ein neuer Vorstand zusammenfindet. Momentan sieht es jedoch nicht danach aus.

Die versammelten Mitglieder könnten dann die Auflösung des Verein beschließen, sofern zwei Drittel der derzeitigen 260 Vereinsmitglieder anwesend sind. Sollten nicht genügend Mitglieder zu dem Termin kommen, genügt bei einer weiteren, dann noch anzuberaumenden Versammlung, die einfache Mehrheit, um den Verein aufzulösen. Dies würde gleichzeitig das Ende mehrerer Veranstaltungen bedeuten, die die Vereinsführung übers Jahr organisierte. Neben dem weithin bekannten Hopfazupfa-Jahrtag in Scheyern beträfe dies den Jahrtags-Volkstanz im Prielhof, den Jungmusikanten-Stammtisch und die monatlichen Musikantenstammtische im Alten Wirt. Der Faschings-Volkstanz fällt dort bereits heuer aus. Ebenso gibt es keinen Musikantenstammtisch im Februar. Über das Wirtshaussingen in Fahlenbach wurde nicht gesprochen, dies könnte womöglich auf private Initiative weitergeführt werden. Eine solche könnte auch den Musikantenstammtisch weiterleben lassen, falls sich jemand der Veranstaltung annimmt. "Der Musikantenstammtisch ist nicht unbedingt Vereinssache. Wenn die Musikanten wollen, dass er weitergeht, muss sich nur einer darum kümmern“, so Stallmeister. Sie könnten das problemlos untereinander ausmachen.

Vorstands-Beisitzer Heinz Thalmeir mahnte an, die Kassenabrechnung bis zum Tag der Auflösung noch zu erstellen. Die von ihm jährlich erstellte Vereinszeitung sei zwar weitgehend fertig, sie liegt derzeit jedoch bis auf weiteres auf Eis.

 

Für die kommissarische Vereinsvorsitzende Renate Stallmeister gab es auch bei einem erneuten Wahl-Versuch keinen Nachrücker.

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