hallertau.info News

Bundesminister sichert Lärmschutz zu

(Schweitenkirchen, hr)

Für die Schweitenkirchener ist es ein Thema, das sie fast drei Jahrzehnte begleitet hat. Auch Bürgermeister Albert Vogler kämpft, seit er 1996 ins Amt gewählt worden ist, für einen Lärmschutz an der A9. Nun endlich ist eine Lösung gefunden.

"Ich freue mich heute die grundsätzliche Zustimmung zu einem Pilotprojekt mitteilen zu können, das den Einsatz von aktiven Lärmschutzmaßnahmen ermöglicht", heißt es in einem Schreiben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt an den Abgeordneten Erich Irlstorfer. Auf einer Länge von rund 1,5 Kilometer sollen zwischen Frickendorf, Geisenhausen und Raffenstetten Lärmschutzelemente installiert werden, die zu einem späteren Zeitpunkt - wenn die A9 endgültig achtspurig ausgebaut ist - in die Lärmschutzmaßnahmen integriert werden können. In einem Gemeinschaftprojekt zwischen Bund und Land soll diese Maßnahme nun vorangetrieben werden. Die Gemeinde ist dabei, wie es im Schreiben von Staatminister Joachim Herrmann heißt, für die kostenfreie Bereitsstellung der Aufstellflächen verantwortlich.

"Für uns ist das wirklich ein großer Schritt", erklärte der Bundestagsabgeordente Erich Irlstorfer und bezeichnete den Lärmschutz an der A9 als eines der maßgeblichen Projekte, die ihn persönlich über die gesamte Legislatur begleitet haben. Dass es kein einfaches war, das bestätigte auch Schweitenkirchens Bürgermeister Albert Vogler. "Insgesamt haben sich drei Abgeordnete mit dieser Aufgabe befasst", erklärte der Rathauschef. Was es zuletzt nicht einfacher machte, das war das Urteil des Verwaltunggerichts. 2012 hatte Schweitenkirchen im Zuge der Ertüchtigung des Standstreifens auf Errichtung eines Lärmschutzes geklagt, war damit aber in allen Instanzen unterlegen.

Albert Vogler und Erich Irlstorfer freuen sich über die Zusage aus Berlin

"Gerade auch wegen dieses Urteils hat es viel Zeit und Kraft gekostet eine Lösung zu finden", so Irlstorfer. Dass es diese brauchte war dem Bundestagsabgeordneten schon von Beginn an klar. Bei rund 100.000 Fahrzeugen, die Schweitenkirchen entlang der Autobahn täglich passieren, spricht man ohnehin von Europas meistbefahrener Autobahn. Ein Lärmschutz blieb den Schweitenkirchenern aber bislang verwehrt. "Auch heute ist es immer noch so, dass es keinen Rechtsanspruch auf einen Lärmschutz gibt", so Irlstorfer. Dieser wäre erst bei einem vollen Ausbau auf acht Spuren mit inbegriffen.

Mit dem jetztigen Pilotprojekt hat man eine Möglichkeit gefunden, die Situation für die Menschen an der Autobahn nachhaltig zu verbessern. Entlang der 1,5 Kilometer langen Strecke von Frickendorf bis Geisenhausen und Raffenstetten soll eine mobile drei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. Auch der Grunderwerb, der von der Gemeinde getragen werden muss, scheint machbar, da geplant ist, die neue Anlage auf dem flachgründigen Teil direkt an der Autobahn zu errichten. "Details, auch in Bezug auf die zeitliche Schiene, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen", so Irlstorfer. Aber mit den entsprechenden Planungsarbeiten soll umgehend begonnen werden. "Die Mittel für dieses Projekt sind im Haushalt des Bundes bereitgestellt", so der Abgeordnete.

Albert Vogler wertete dies als großen Meilenstein in Sachen Lärmschutz. Sprach man noch vor einigen Jahren davon, dass Schweitenkirchen die Maßnahme selbst hätte tragen müssen, so ist mit dem geplanten Pilotprojekt jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. "Hier geht es einerseits natürlich um eine nachhaltige Verbesserung der Menschen vor Ort, aber wir haben eben auch den Forschungscharakter und können dort neue Materialien unter wissenschaftlichen Bedingungen testen", so der CSUler.

Für beide Politiker ist dies nun ein richtungsweisender Weg. "Wir haben auf vielen Ebenen unzählige Gespräche geführt und haben nun endlich ein Ergebnis, das die Menschen in Schweitenkirchen freuen dürfte", so Irlstorfer.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.