Kein Blatt vor den Mund
(Wolnzach, ls)Die Wolnzacher CSU rüstet sich für das nächste große Wahljahr. Die bayerischen Landtagswahlen stehen an. Bei ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung boten sie vor allem ihren Würdenträgern, Landtagsabgeordneter Karl Straub und Bürgermeister Jens Machold, eine politische Bühne. Um Asyl- und Wohnraumpolitik ging es da, aber vor allem zum Thema Volksfest fanden beide sehr deutliche Worte.
Insbesondere Straub lieferte für den neuen Bundesinnenminister Horst Seehofer und seine umstrittenen Aussagen zum Thema Islam Rückendeckung. „Wir sind ein christlich-jüdisch geprägtes Land, das brauchen wir nicht zu diskutieren“, erklärte er. Man solle wieder mehr auf die Bevölkerung hören, und der Islam sei nun mal nicht Teil des deutschen Grundwertesystems.
„Ich muss seit 2013 keine Aussage zurück nehmen“, bekräftigte er und warb in diesem Zug für eine Wiederwahl in den bayerischen Landtag. Ein Kernthema werde für ihn dabei vor allem die Abgrenzung seiner Partei zur AfD sein. Zur vergangenen Bundestagswahl verlor die Union über eine Millionen Wähler an die Partei von Alice Weidel und Alexander Gauland – die Straub zufolge in der politischen Debatte vor allem mit Pauschalaussagen glänzten.
„Die kann man so nicht stehen lassen“, machte er deutlich. 1200 Petitionen im Bereich der Asylverfahren habe er in den letzten vier Jahren bearbeitet. „Die Leute verstehen manchmal nicht was da passiert und wie schwierig das Thema sein kann“, machte er deutlich. 50 neue Richter zur Beschleunigung der Asylverfahren wurden eingesetzt, eine striktere Grenzpolitik verordnet. Für Straub sind das Zeichen, dass sich das Land nun wieder auf den richtigen Weg befinde.
"Die CSU darf voller Stolz auf ein wunderbares Land blicken", erklärte Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (links) auf der Jahreshauptversammlung der CSU. Und auch der Ortsvorsitze Axel Meier zeigte sich zufrieden: "Wir haben wieder eine stabile Situation im Land."
Noch deutlicher wurde er bei dem großen Wolnzacher Aufreger-Thema Volksfest. „Wir haben nie gegen die Petentin gearbeitet, was sie behauptet ist schlichtweg falsch“, so Straub. Erst letzte Woche war die Klageschrift ins Rathaus getrudelt, in der eine Wolnzacherin den sofortigen Baustopp der Lärmschutzmaßnahmen am Volksfestplatz im Ortskern gefordert hatte. Straub zeigte sich dennoch zuversichtlich. „Man kann zwar noch nicht sagen, wie es ausgeht. Aber ich sehe vor Gericht sehr gute Chancen“, erklärte er .
Weniger positiv äußerte sich Bürgermeister Jens Machold, der nach eigener Aussage „saumäßig grantig“ ist. „Nach der Petition dachte man, es gibt nun ein Miteinander. Es gab so viele Gesprächsangebote!“ Das Thema ist für ihn emotional, die Zeiten eines Kuschelkurses seien vorbei. Und vor allem für die Wolnzacher Opposition hagelte es in diesem Zusammenhang Kritik. „Immer wenn es in der Gemeinde um etwas geht, stimmen bestimmte Personen mit einem ‚Nein‘.“
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