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Wirtshaussingen - eine Erfolgsgeschichte

(Fahlenbach, wk)


Zum 150. Mal trafen sich die Freunde des bairischen Liedguts zum Wirtshaussingen im Sportheim Fahlenbach. Somit können Irmi Grünwald, Rosa Karger und Max Beer auf eine 13-jährige Tradition zurückblicken. Angefangen hatte alles bei einem Musikabend des Vereins Bayern Brauch und Volksmusik, wo Rosi Karger und Irmi Grünwald verkündeten, in Zukunft ein monatliches Wirtshaussingen zu veranstalten.

Beide Frauen trafen sich vor über 15 Jahren beim Musikantenstammtisch in Rohrbach und sind seitdem als „Holledauer Tanzbod´nfeger“ in der bayrischen Volksmusikszene unterwegs - Irmi Grünwald an der Steirischen, Gitarre und Kontrabass, Rosa Karger an der Gitarre und Kontrabass. Und beide natürlich mit Gesang. Bei einem Volkstanzseminar trafen sie Max Beer aus Evenhausen bei Wasserburg, und beim nächsten zufälligen Treffen verabredeten sie sich zum gemeinsamen Wirtshaussingen, was dann auch von beiden Frauen am nächsten Musikantenstammtisch verkündet wurde.
Zur ersten Singstunde beim Zeitler-Wirt in Ossenzhausen waren dann 30 Gäste dabei, darunter auch 8 Männer. Und einer von ihnen, Albert Lechner aus Wettstetten, ist seitdem bei jedem Singen dabei gewesen. Er kam als Gast zum Musikantenstammtisch, weil er mit seiner Mutter beim Hopfenzupfen mitgeholfen hatte und beide vom Hopfenbauer zum Musikantenstammtisch eingeladen wurden. Aus der kleinen Schar der Sänger entwickelte sich dann das monatliche Singen, zuerst in Ossenzhausen, später dann ab 2008 im Sportheim Fahlenbach und immer sind 60 bis 80 Teilnehmer dabei. Eine verschworene Gemeinde also aus der Großregion, die sich inzwischen persönlich gut untereinander kennen. Und das ist auch der Grund, weshalb Max Beer (Zither) solange dabei ist und den weiten Weg von Wasserburg nach Fahlenbach auf sich nimmt. Inzwischen hat sich die Musikergruppe um die Tanzbod´nfeger erweitert in 2011 um Karolin Frey (Harfe) und seit einem Jahr um Elisabeth Rottler (Gitarre).

Max Beer, Elisabeth Rottler, Irmi Grünwald, Karolin Frey, Rosa Karger
Dass allen Teilnehmern das Singen Freude macht, ist deutlich an der Begeisterung zu erkennen, wenn wieder ein neues Lied einstudiert wird. Auch wenn nach dem Vorsingen durch Rosa Karger oder Irmi Grünwald die erste Strophe zwei- drei- oder viermal geprobt wird, keiner gibt auf und ist mit Spaß dabei. Und die beiden Tanzbod´nfeger schaffen es auch immer wieder mit ihren humorigen Sprüchen die Gemeinschaft aufzulockern. Beim Jubiläumssingen, das gleichzeitig mit einer Weihnachtsfeier verbunden war, kamen an diesem Abend sogar 90 Sängerinnen und Sänger zusammen, so dass für Nachzügler schon freie Plätze im Sportheim gesucht werden mussten. Auch die Vorsitzende des Vereins „Bayern, Brauch und Volksmusik“, Renate Stallmeister, ließ es sich nicht nehmen, zu diesem Jubiläum zu kommen um zu gratulieren. Und der große Andrang bei der jetzigen Weihnachtsfeier ist beim nächsten Highlight im Februar beim Faschingssingen zu erwarten.

Wenn also immer wieder beklagt wird, dass das bairische Brauchtum mehr und mehr in Vergessenheit gerät, hier beim Wirtshaussingen sowie beim monatlichen Musikantenstammtisch beim „Alten Wirt“ in Rohrbach wird das Brauchtum gepflegt und es wächst in beiden Fällen auch immer wieder interessierte Jugend nach.
 

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