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Bürgerversammlung – Rettet den „Alten Wirt“

(Rohrbach, wk)

Lag es am geplanten Champions-League-Spiel Dortmund gegen Monaco oder war es ein generelles Desinteresse am Geschehen im Ort. Gerade mal 35 Zuhörer fanden sich zur Bürgerversammlung im Rohrbacher Wirtshaus „Alter Wirt“ ein, als Bürgermeister Peter Keck (SPD) in einem Vortrag auf die wichtigsten kommunalpolitischen Punkte Rohrbachs einging, um danach Fragen aus der Bürgerschaft zu beantworten.


wer sagt denn, dass der Bürgermeister nur ernst schaut....?

Neben statistischen Werten wie Einwohnerentwicklung, Anzahl der Sitzungen des Gemeinderates, Haushaltsvolumen, Schulden und Steuereinnahmen ging Peter Keck natürlich auf die gravierendsten Punkte des Ortes ein, angefangen von der Feuerwehr, der Wasser- und Abwassersituation und dem Trinkwasser-Brunnenbau, Hochwasserschutz und Straßenbaumaßnahmen sowie auf neu geplante Wohngebiete und die Situation der Kinderbetreuung, wobei er beim letzten Punkt recht ausführlich auf die aktuelle Situation der Kinder (auch im Schulbereich) einging. Ein Anliegen war ihm auch der Breitbandausbau und die staatlichen Fördermittel die aus Berlin und München nach Rohrbach und Wolnzach fließen. Auch wichtig für den Bürgermeister – die Bürgerbeteiligung im Rahmen der vom Gemeinderat eingerichteten Projektgruppen, die im Hintergrund fleißig arbeiten (Näheres ist auf der Homepage der Gemeinde nachzulesen). Wer sich übers Jahr mit der Gemeindepolitik beschäftigt, bekam bei dieser Bürgerversammlung noch einmal alles in geballter Form präsentiert.


Interessant wurde es dann bei den Fragen: So konnte Peter Keck noch nicht versprechen, wann mit einer Umgehungsstraße für Fahlenbach zu rechnen sei; das Straßenbauamt sei gerade dabei, die Hauptstraße und Fußwege samt Brücke über die Ilm zu sanieren. Er vermutete, dass er eine Umgehungsstraße wohl eher nicht erleben werde. Die Suche eines Investors für das Gasthaus „Alter Wirt“ wurde von Bürgern zum Thema „Ensembleschutz“ des Ortskerns problematisiert; es wurden Befürchtungen geäußert, dass die Gemeinde das Wirtshaus abstößt (Verlust der bayrischen Wirtshauskultur) und später einmal keine Möglichkeit mehr habe einen Investor davon abzuhalten, mit dem Gebäude zu verfahren, wie es wirtschaftlich in sein Konzept passe. Der ganze Ortskern samt Schloss und Gebäuden solle in seinem Stand erhalten bleiben, auch ein Treffpunkt für Vereine und die Bevölkerung sei notwendig. Einheimische würden vielleicht nicht den Wert dieses Ensembles erkennen, das sei eher bei Neubürgern der Fall, wurde beklagt. Bürgermeister Keck versuchte zu beruhigen, zum einen gebe es noch keinen Investor, zum anderen könne die Gemeinde per notariellem Vertrag und Grundbucheintragung viele Themen festschreiben und außerdem müsse man die Ausgaben im Auge behalten, wenn es schon nicht mehr möglich sei, die Einnahmen zu steigern – doch das beruhigte die Bürger nicht. Schließlich sei die Gemeinde dabei, für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Fördermittel für die Ortsgestaltung zu beantragen, da sei ein Investor für den „Alten Wirt“ sicher schädlich. Deshalb der Appell „Lasst den Alten Wirt in der Obhut der Gemeinde“!
 

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