hallertau.info News

Kampf für Bayern in Europa: CSU stellt sich auf

(Wolnzach, ted)

Wäre der Freistaat Bayern selbständig, zögen für seine 12,5 Mio. Einwohner 25 Abgeordnete ins Europäische Parlament. So aber sind es 9 CSU-MdEPs und 2, die Bayern von den anderen Parteien zugeordnet werden. Der Europawahlkampf in Bayern ist also CSU-Angelegenheit. Nur sie vertritt Bayern exklusiv als Partei. Dazu unterhält der Freistaat ein sehr ansehnliches Gebäude in Brüssel als Bayerische Vertretung.

All dies sind Fakten. Und bei der Wahl am 7. Juni rechnet niemand mit einem Erdrutsch. Die CSU und gerade der neue Ministerpräsident Horst Seehofer wollen wieder Bestätigung: 50 plus als Ergebnis. So wird der Wahlkampf mit viel Liebe zum Detail geführt. Zum Beispiel in Wolnzach beim Kreisvorsitzenden in dessen Showroom: viele Fähnchen zu europäischen Spezialitäten (von Häußler Langenbruck serviert), funkelnde Autos als Hintergrund und alle Größen und Freunde in und um die Wolnzacher CSU in Feststimmung.

Sepp Seidl moderierte, Karl Straub stimmte ein, Jens Machold verband Wolnzach mit der großen weiten Welt über seine Herkunft und dem Hopfenexport, MdL Erika Görlitz freute sich über so viele positive Gefühle und Zeichen an diesem Samstagabend zu Europa. Es waren keine Parteireden, besser bezeichenbar als Tischreden, schließlich dominierte das Abend-Buffet. Dahinter ging sogar die Marktkapelle unter, auch wenn ihre Uniformen und ihre Musik den einzigen bayerischen Akzent setzten.

Aber dann mussten sich die Genießer doch noch etwas Zeit lassen, denn Kandidat Stefan Einsiedel stellte seine Sicht aller Probleme dieser weiten Welt dar – als studierter Biologe, der gewohnt ist, nachhaltig und nicht kurzfristig zu denken, und als promovierender Volkswirt, der die Finanzkrise aufarbeitet. Sein charmanter Redestil, seine freien Gedanken kamen nicht nur gut an – er repräsentiert die Generation der CSU nach Straub, also ein echter Enkel der Parteigrößen –, er versetzte die Zuhörerschaft trotz all dieser Probleme in Zuversicht.

Einsiedel bewundert die CSU-MdEPs mit ihrer guten Einbindung in Brüssel, steht für ihre Ziele wie Eindämmung der anstehenden Inflation, Stabilisierung der bayerischen Landwirtschaft („in Südtirol bekommen die Bauern 49 ct für ihre Milch bezahlt“) und Entbürokratisierung. In Brüssel wirkt die CSU als Staatspartei. Da verstandenen alle, dass die Europa-Abgeordnete Dr. Angelika Niebler nicht selbst anwesend sein konnte. Und Stefan Einsiedel nur von Europa träumen kann: sein Listenplatz gleicht dem des FC Ingolstadt, seiner Heimatstadt. Aber ein Stefan Einsiedel wird wieder kommen.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.