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Notgrabung öffnet Blick in Wolnzachs Geschichte

(Wolnzach, ce)

Mit dem Abriss des Koppenwallner-Hauses fand sich Überraschendes: Alte Keller und Mauern, die zum ehemaligen Badhaus gehören und wohl mindestens ins 16. Jahrhundert zurückreichen. In einem Stich, der Wolnzach um 1700 zeigt, ist das Anwesen problemlos zu lokalisieren. Deutliche Brandspuren weisen darauf hin, dass auch dieses Haus mit dem Schloß 1632 nieder brannte.

Obwohl schnell durch das Landesamt für Denkmalpflege freigegeben, wollten Mitglieder des Historischen Cirkels die Gelegenheit nutzen, in einer Notgrabung diesen Teil der Marktgeschichte zu sichten und zu bergen, bevor die Bagger anrücken. Durch die Grabungen am Schlossberg verfügen die Mitglieder über ausreichend Grabungserfahrung und machten auch gleich Bekanntschaft mit dem Los mancher Archäologen: Von den Bauherren werden sie nicht geliebt, die Angst vor einem Baustopp sitzt tief, falls sich doch wertvolle alte Scherben finden.

Doch man einigte sich schnell, und die alten Hasen des Grabungsteams rückten an. Bis auf 2,50 Meter Tiefe ergruben sie die Fundamente, sichteten Mauern, Gewölbe, Brandspuren und gut erhaltene Eingänge. Scherben fanden sie auch, aus einigen werden sich Gefäße der frühen Neuzeit rekonstruieren lassen. Und sie sind für die Nachwelt nicht verloren, im Neubau werden sie für alle Interessenten ausgestellt. Wer noch einen direkten Blick in die Marktgeschichte werfen möchte, sollte einfach in den nächsten Tage einen kleinen Spaziergang machen.

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