Seehofer kommt – aber nicht zum Wahlkampf!

Etwas befremdet zeigte sich Ludwig Schechinger in der Gemeinderatssitzung. Seines Wissens, so der SPD-Politiker, sei der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer von der Gemeinde zum Volksfest eingeladen worden und habe diese Einladung auch angenommen. Nun könne und müsse er in verschiedenen Medien der regionalen Presse aber lesen, dass die CSU für Dienstag, 11. August, zu einer Wahlkampfveranstaltung und einer Kundgebung mit dem Bayerischen CSU-Vorsitzenden im Wolnzacher Festzelt eingeladen habe.

Karl Straub, Kreisvorsitzender der CSU, wies dies zurück und empfahl Ludwig Schechinger, die Presse zu fragen, wie so etwas möglich sei. Ganz allerdings konnte die Vermutung, es habe diesbezüglich eine offizielle Pressemitteilung der Kreis-CSU gegeben, nicht aus der Welt bzw. dem Sitzungssaal geschafft werden. Ludwig Schechinger hielt also fest, es handele sich also tatsächlich nicht um eine Wahlkampfveranstaltung, wenn Horst Seehofer im Festzelt eine mehr oder weniger kurze Rede halten wird.

Jens Machold erklärte, er habe erfahren, dass Horst Seehofer zur Veranstaltung sein eigenes Rednerpult mitbringt. Deshalb, so führte der Bürgermeister aus, könne er nicht dafür garantieren, dass sich auf diesem staatseigenen Pult kein CSU-Emblem befindet, und Max Weichenrieder schlug Ludwig Schechinger vor, doch mit seiner eigenen Partei einen Ministerpräsidenten zu stellen. Dann könnte er sehen, dass niemand etwas dagegen haben werde, wenn ein SPD-Ministerpräsident das Volksfest und die Gemeinde Wolnzach besucht. Ein guter Gedanke, der allerdings zum Vater des Wunsches eines großen Teils der bayerischen Wahlberechtigten werden müsste.

Karl Straub fasste alles in seinem Statement noch einmal zusammen: „Am 27. September sind eben Wahlen. Da werden wir nicht drum rum kommen!“ So sei es, und nach Horst Seehofers wie immer gearteten Auftritt im Festzelt sorgen die „Party Piloten“ für Stimmung.