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Ministerpräsident Seehofer startet in Wolnzach Wahlkampf

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Wolnzach, 11.8.09 (ted). Schon der 2. Besuch eines Bayerischen Ministerpräsidenten innerhalb 13 Monaten. Erleichtert wird diese lokale Auszeichnung durch den besonders guten Draht des CSU-Ortsvorsitzenden Josef Seidl in die Staatskanzlei, das außergewöhnlich gute Wahlergebnis von Jens Machold und der CSU in Wolnzach bei der Europawahl und dass im Land der Bundestagswahlkampf anläuft, in dem Seehofer ein gutes Abschneiden der CSU dringend benötigt. In Wolnzach hat er sein Ziel bereits erreicht. Nach dem Eintrag in das „Goldene Buch“ des Marktes, ging es vom Rathaus zum Volksfest, wo Seehofer nicht nur eine brillante einstündige Grundsatzrede über seine Politik hielt, sondern auch klare Ovationen und viel Applaus erfuhr.

Im Bierzelt fanden sich alle Parteien des Wolnzacher Gemeinderats ein, allen voran die Gemeinderäte. Auch sie pflichteten den Grundsätzen Seehofers zu, denn was er so über die richtige Politik darlegte war nicht angreifbar. Seehofer fängt grüne Landwirte ebenso ein wir Arbeitnehmer: ihm liegt die Bauernschaft ebenso am Herzen wie die Belegschaft der Unternehmen und der Mittelstand als Jobmotor. Die Bildung kann gar nicht gut genug sein. Für die Hauptschule hat er die meisten Reformen ausarbeiten lassen, mit dem Ziel, diese Praxis-nahe Schule so weit wie möglich in den Orten zu belassen und dennoch zur Mittelschule zu entwickeln. Sie ist alles andere als eine „Restschule“. Schließlich wählen 35 % aller Bayern diesen Bildungsweg.

Seehofer lässt sich von der christlichen Sozialethik leiten und dem „gesunden Menschenverstand“. Dabei habe immer der Bürger als Mensch im Mittelpunkt der Politik zu stehen. Die Soziale Marktwirtschaft müsse wieder hergestellt werden. Raffgierigen Managern müsse konsequent entgegengetreten werden. Das Gewinnstreben sei berechtigt und richtig, aber es müsse von Verantwortung gegenüber den Marktpartnern und den eigenen Mitarbeitern getragen sein. Ebenso müsse der Staat in der Besteuerung das richtige Augenmaß behalten. Leistung müsse sich lohnen und die Motivation zur Arbeit dürfe nicht zersetzt werden. Besonders nicht in Bayern, das jetzt wieder die Nr. 1 in Deutschland sei und 3,6 Mrd. € anderen Ländern für ihre Entwicklung gebe. Dafür hätten sie aber auch die Pflicht, auf Bayern zu hören und legitime bayerische Interessen nicht zu negieren.

In Steinmeiers Schattenkabinett finde sich kein einziger Süddeutscher. Dies genügte als Angriff auf die politischen Gegner. Seehofer betrachtet sich auch als Populist, allerdings im positiven Sinne. Das Volk soll in der Politik Gehör finden und nicht irgendwelche Spezln. Da sangen alle Zuhörer begeistert die Bayern-Hymne zum Abschluss. Die CSU ist wieder beim Volk angekommen.

Seehofer lobte die Hopfenrundfahrten des Pflanzerverbands, die er als Landwirtschaftsminister begleitete. Natur, Hopfenkultur und die gute Brotzeit passten hervorragend zusammen. So erhielt er von CSU-Kreisvorsitzenden Karl Straub zum Dank einen Korb einheimischer Produkte, darunter auch eine „Hopfenlaus“ von Rudi Randelzhofer. Seehofer: „Gott mit Dir, Du Land der Wolnzacher“. Ja, es war ein Heimspiel des Wahlkämpfers. Die örtliche Nähe war immer zu spüren. Besonders lobte er aus der Berliner Zeit den Abgeordneten Franz Obermeier, der immer loyal und geradlinig die bayerischen Interessen vertrete. Dann schwenkte er zur neuen Hopfenkönigin: „Mona heißt unser Labrador und der ist tief schwarz“. Seehofer wusste schon, dass sie bei der Wahl dem Conférencier das Mikrophon abgenommen hatte. Seehofer philosophisch: „Wenn etwas besprochen werden soll, beauftrage einen Mann. Wenn etwas geschehen soll, beauftrage eine Frau.“ So gewann er auch die weiblichen Wähler in Wolnzach.

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