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Dr. Norbert Röttgen von Unternehmergespräch angetan

(Wolnzach, ted)

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag nächtigte im Haimerlhof und war von Hotel und Atmosphäre begeistert. Das setzte sich am Morgen fort im Gespräch mit Unternehmern der Hallertau. Es wurde Klartext zu Lage und Zukunft gesprochen. Dr. Röttgen nahm viele neue Einsichten aus Wolnzach mit. Zu Beginn des Meinungsaustausches ließ Gastgeber, Hallertauer Volksbank, Weißwürste und Brezen servieren. Die Teilnehmer waren von der Bank handverlesen. Wilfried Gerling stellte die Unternehmen und politischen Gäste vor. Jede Branche war nur einmal vertreten. Der Begrüßung und ersten anregenden Fragen folgte ein Grundsatzreferat des in Berlin sehr hoch gehandelten jugendlichen Politikers. Dazu hat er auch schon ein Buch veröffentlicht. Trotz der Globalisierung könne die Politik Krisen meistern, insbesonders wenn sie von Menschen und ihren Regelverstößen verursacht sind. Heute sei deshalb Ordnungspolitik angesagt wie z.B. eine internationale Finanzmarktordnung. Dahinter stehen Wertentscheidungen, Kulturen. Welche Ziele anzugehen seien, fasste Dr. Röttgen eher vorsichtig an, abgrenzend von dem, was nicht sein soll.

 

Sollte sich die Weltfinanzkrise innerhalb weniger Jahre wiederholen, ergäbe sich daraus eine Demokratiekrise. Dr. Röttgen forderte deshalb internationale Regeln, innere Gerechtigkeit, indem z.B. Leistung gefördert wird und Verlässlichkeit, eine umfassende Bildung miteingeschlossen, nachhaltiges Wachstum und die Fortentwicklung, ja Internationalisierung der Sozialen Marktwirtschaft. Der Glaube, ja die Ideologie des völlig freien Marktes bzw. Kapitalismus sei in der Weltwirtschaftkrise gescheitert, ebenso zuvor Sozialismus und Kommunismus/Planwirtschaft.

Doch dann musste sich Dr. Röttgen auch vieles anhören, was aus der Zuhörerschaft als Kommentierung kam. So bluteten deutsche Staatsunternehmen kleinere Mitkonkurrenten skrupellos aus, die Commerzbank ziehe sich von der Finanzierung des Mittelstands zurück siehe Bundesbank-Statistik), Verträge werden skrupellos von Großunternehmen gebrochen (Macht bricht Recht) und Großunternehmen verschlechtern ihre Zahlungsmoral drastisch. Ein anderer warnte vor Reglementierungen der Wirtschaft durch den Staat. Gerade die Politiker hätten viele Unternehmen in die Schieflage gebracht. Es bestehe zu wenig Sachverstand, um Entscheidungen fällen zu können. Sie produzierten dafür noch mehr Bürokratie. Was habe Basel II gebracht?

MdB Franz Obermeier stellte sich dieser Verantwortung: die Politik sei an der Finanzmarktkrise Schuld. Die Finanzierungsprobleme bekäme er jeden Tag in konkreten Fällen dargelegt. Vieles Normale laufe nicht mehr, z.B. in der kurzfristigen Bauträgerfinanzierung. Es müsse die Realwertbindung wieder eingeführt werden. Röttgen lobte seinen Fraktionsfreund in langen Worten. In Berlin sei Obermeier ein angesehener Kämpfer für den Mittelstand. Natürlich freute sich der Gastgeber über eine Verteidigung der drei Säulen der Kreditwirtschaft durch die beiden Abgeordneten. Pater Lukas fragte nach der Zukunft: wie sollen die Billionen an Schulden abgetragen werden? Dr. Pichelmaier forderte mehr Ehrlichkeit der Politiker, insbesonders bei den Möglichkeiten der Politik. Der Autor forderte eine Haftung der Rating-Agenturen für ihre Sorglosurteile und in der Weltneuordnung einfache und verständliche Grundregeln. Tief beeindruckt von so vielen Anregungen stellte Dr. Röttgen fest: „Ihre Meinung ist medial nicht präsent“. Er könne den Statements der Mittelständler nur beipflichten.

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