hallertau.info News

Ein sinkendes Schiff?

(Wolnzach, lot)

Dass die Bürgerbräu AG auch internationale Aktionäre hat, ist hinlänglich bekannt. Einer von ihnen, Hubert Eckl, der mehrere italienische „trattorie“ mit Bürgerbräu-Bier versorgt, hat nun zur momentanen Lage geschrieben:

"Ein sinkendes Schiff?

Hier in Italien habe ich aus dem Internet die “Wolnzacher Woche” heraus geholt. Nicht aus Jux und Tollerei, sondern ganz bewusst, nachdem ich ja ein kleiner Aktionaer der Buergerbraeu AG hier in Italien bin. Nach den Mengen der Bierfaesser, die ich in den Jahren hier nach Italien kutschiert habe, muesste der Aktienindex fest gestiegen sein. Aber weit gefehlt, das Gegenteil ist der Fall: Uebers Internet habe ich die Worte des Aufsichtsrat-Vorsitzenden vernommen, nach denen die gekaufte 500-Euro-Aktie bald unter 100 Euro sinken wird.

Damit wird das Wort Sinken aktuell. Was ein Schiff betrifft, so gibt es hierfuer zwei Auslegungen, die Negative ueberlasse ich anderen, die Positive lautet, dass als Letzter der Kapitaen das Schiff verlaesst. Aber in Wolnzach scheint dies anders zu sein. Vorstand und Aufsichtsrat-Vorsitzender ziehen sich zurueck und lassen das Schiff – ist gleich Aktionaersboot – fuehrungslos dahin schlingern. Und das ist ein Skandal, nicht nur der Stadt Wolnzach, aber im Besonderen den Aktionaeren der Buergerbraeu AG gegenueber.

Wenn dem so ist, ist offensichtlich eine Misswirtswchaft betrieben worden, ziel- und planlos ohne jegliches positives Konzept. Das einzige Gute ist das Bier, aber am Management – wenn es so etwas ueberhaupt gibt – hapert es gewaltig. Anstatt nun, wie angekuendigt, das sinkende Schiff zu verlassen, sollten sich Vorstand und Aufsichtsrat ganz schnell etwas einfallen lassen, denn schliesslich tragen sie die Verantwortung fuer das, was nun geschehen ist.

Vor einiger Zeit, als ich das Unheil schon nahen sah, war meine Idee, sich mit den Augustinern in irgendeiner Form zu liieren, denn gegen die hat die kleine Buergerbraeu Ag keinerlei Chance – ich vergleiche das immer mit dem Bernhardiner und dem Dackel: Letzterer kann nie die “Bieselhoehe” des anderen erreichen.

Ich koennte mir gut eine Kooperation vorstellen, wenn die Augustiner das klassische und hochwertige Naturtrueb in ihr Programm aufnehmen wuerde. Damit waere Beiden geholfen und dem Hopfenzentrum Wolnzach bliebe eine Brauerei erhalten.

Wenn man allerdings, wie einige vermuten, zu einer Grundstuecksspekulation kommen moechte, sieht dies ganz anders aus.

Hierbei erinnere ich nur an die Geschichte der traditionellen Alterbrauerei mit ihrer beruehmten Hopfenperle: Zuerst kaufte die Spatenbrauerei den ganzen Laden auf, umwandelte ihn zu einer Limonade-Abfuellstation(!) und machte schliesslich die Brauerei dem Boden gleich. Und Wolnzach war als Brauerei geloescht!

Soll es nun wieder so weit kommen?"

Hubert Eckl

Via A. Vassilachi 14
I-30174 Zelarino-Trivignano/Venezia

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.