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(Wolnzach, hr)

Die Digitalisierung ist im Augenblick das Thema schlecht hin. Jeder redet davon, wie sich die Arbeitswelt künftig verändern könnte. Aber wie sieht die Welt im Augenblick abseits der digitalen Autobahnen aus? Gibt es überhaupt die dafür nötige Infrastruktur? Eben dieses Thema bewegt Wolnzach seit geraumer Zeit, jetzt tut sich was gerade auch für die Ortsteile.

Im vergangenen Jahr diskutierte man noch den eigenverantwortlichen Ausbau durch die Kommune und damit auch ein eigenes Netz. Pläne, die man heute wieder verworfen hat, denn wie Bürgermeister Jens Machold betonte, gab es einen grundlegenden Paradigmenwechsel. Bislang war der Ausbau des Nahbereiches von der Bundesnetzagentur ausgeschlossen. Dieses Verbot ist nun gefallen, sodass die Telekom jetzt in diesem Bereich selbst aktiv werden kann. Für Wolnzach bedeutet dies, dass im Zentrum schnelleres Internet zur Verfügung stehen wird, ohne dass die Kommune selbst aktiv werden muss. „Wir sprechen hier von bis zu 100 Mbit beim Download und 40 Mbit beim Upload“, erklärt Projektleiter Martin Treffer. Geplant ist noch 2018 den Hauptort komplett eigenverantwortlich auszubauen.

Grundsätzlich war Wolnzach selbst in der Vergangenheit im Vergleich zu so manchen Ortsteil gut versorgt. Wodurch sich zum Beispiel jetzt so mancher Larsbacher sich erst einmal fragen dürfte, was ihm denn diese Maßnahme bringt? Auf den ersten Blick einmal wenig. Doch dies ist eine zu pauschale Antwort. „Gerade weil es zu einem Paradigmenwechsel in Bezug auf den weiteren Ausbau gekommen ist und die Telekom hier selbstständig tätig wird, gibt uns das hier mehr Handlungsspielraum, für eine bessere Anbindung der bislang noch weniger gut versorgten Ortsteile zu sorgen“, erklärt der Rathauschef. Konkret heißt das unter anderem für Larsbach, dass geplant ist, Glasfaser zu den einzelnen Häusern zu legen. „Bislang gab es bei diesen Orten das Problem, dass sie vom Verteilerkasten sehr weit weg waren und somit die Übertragungsraten entsprechend gesunken sind“, so Treffer. Mit dem künftigen Glasfaserausbau will man dort schnelles Internet ermöglichen. „Die Planungen hierfür laufen bereits“, erläuterte Machold. Ganz konkret steht die Kommune hier in Kontakt mit den Förderstellen der Staatsregierung, denn im besten Fall soll im weiteren Ausbau auch der Hausanschluss mit inbegriffen sein.

Die Baumaßnahmen dort werden, wie in der Vergangenheit, nicht alleine durch den Netzbetreiber erfolgen, sondern partnerschaftlich mit der Kommune. Dass man hier vorankommen möchte, das machte der Rathauschef deutlich. „Das Internet ist heute ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens. Wir wollen gerade in diesem Bereich investieren, damit in den Ortteilen, die bislang kaum versorgt waren, ein schnelles Internet zur Verfügung steht.“ Bereits im kommenden Jahr sollen dort die Arbeiten beginnen können. Wie der Ausbau dann genau vonstattengehen wird, das ist derzeit noch offen. Machold erklärte aber auch, dass es seitens der Bürger den Wunsch gibt, alles bei einem Anbieter abschließen zu können.

Eines machte dabei aber Helmut Kiening vonseiten der Telekom abschließend noch einmal deutlich: „Die Anschlüsse werden nicht automatisch upgegradet, sondern die Kunden müssen selbst aktiv werden und die schnelleren Bandbreiten beauftragen.“
 

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