Kritik vom Fachmann: Dr. Fritz Briem erläutert Brauverfahren
Zum ersten Mal fand an diesem Wochenende ein Forum für Hobbybrauer statt. „Schon öfters haben wir einen Braukurs organisiert“, so Dr. Christoph Pinzl, „mit diesem Seminar boten wir erfahrenen Hobbybrauern die Möglichkeit, sich mit einem Fachmann auszutauschen.“
Und so zog es über 20 kleine Braumeister nach Wolnzach, im Gepäck natürlich die eigenen Brauversuche. Dr. Fritz Briem ein ausgesprochener Fachmann in Sachen Brauwesen, erläuterte den Anwesenden nicht nur die Vor- und Nachteile der verschiedenen Maischverfahren, sondern gab auch viele nützliche Tipps, durch die man die Kreationen verbessern kann.
„Insgesamt kann man schon sagen, dass die Szene der Hobbybrauer in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist“, so Dr. Fritz Briem. „Dabei spürt man mit viel Spaß hier ans Werk gegangen wird.“ Helles, Weizen, Pils, Doppelbock gebraut wird alles was schmeckt und nicht immer hält man sich dabei an das bayrische Reinheitsgebot. Dennoch entstehen hier einzigartige Biere.
Doch was alle brennend interessiert, was hält denn der Fachmann vom eigenen Bier und wie kann man es gegebenenfalls noch verbessern. Ob kompliziertes Springmaischverfahren oder ein gut gehopftes Helles, insgesamt zeigte sich Dr. Fritz Briem beeindruckt von den präsentierten Bieren. „Vor diesen Leistungen muss ich meinen Hut ziehen“, so der Fachmann, der Brauwesen in Weihenstephan und Chicago gelehrt hat.
Die Anwesenden wollten letztlich aber nicht nur das Positive wissen, sondern waren vor allem an den Kritikpunkten interessiert und so erläuterte Fritz Briem, dass nicht immer das komplitzierteste Maischverfahren am Ende auch das Beste ist.
Doch nicht nur Maische und Malz wurden thematisiert, denn die Hobbybrauer wollten auch wissen, wie man den perfekten Schaum erzeugt. „Oftmals fällt er zu schnell zusammen.“ Doch auch hier wusste der Fachmann Rat. „Dies kann nur am Putzmittel liegen“, so Briem und empfahl Desinfektionsmittel und Natronlauge zur Säuberung zu verwenden.
Insgesamt zeigten sich die Biere der Hobbybrauer sehr experimentierfreudig. „Seit über 30 Jahren braue ich jetzt Biere, und in letzter Zeit auch immer kompliziertere“, erklärt Hartmut Laube. Wichtig ist ihm dabei eine objektive Kritik vom Fachmann, denn nur so können Fehler im Verfahren entdeckt werden. „In München haben wir deswegen einen Stammtisch ins Leben gerufen, an dem ein Braumeister die eigenen Biere beurteilt.“
Auch Dr. Fritz Briem zeigte sich am Ende tief beeindruckt von den Leistungen der Brauer. „Hier sind wirklich ein paar sehr gute Biere entstanden. Manche sind so gut, dass sie durchaus von großen Brauereien stammen könnten.“ Auch Dr. Christoph Pinzl konnte dem Urteil des Fachmanns nur beipflichten.
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