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Ein Fest, wie es im Buche steht

(Wolnzach, hr)

Es war eine Traumkulisse: Rund 2000 Wolnzacher waren, gekommen um nach 31 Jahren mitzuerleben, wie am Rathausplatz wieder ein Maibaum aufgestellt wird. Und so wurde das Aufstellen zu einem Fest, das seines Gleichen sucht.

Schon 1986 – damals war Anton Dost noch Bürgermeister – wurde der Maibaum mit großer Begeisterung aufgestellt. Viele waren damals auch aus den Ortsteilen gekommen, um zu sehen, wie der über 30 Meter hohe Baum in die Höhe gehievt wurde. Im Vorfeld fragte man sich natürlich, würden es wieder so viele werden? Würde das Wetter mitspielen?

Am Ende waren alle Sorgen unbegründet, denn sowohl Petrus zeigte sich von seiner besten Seite, wie auch die Wolnzacher. Zahlreich strömten sie zum Rathausplatz um nach mehr als 30 Jahren wieder mitzuerleben, wie dort ein Maibaum aufgestellt wird. „An dieser Stelle ist für mich das der erste Maibaum“, erklärte Wolnzach Bürgermeister Jens Machold, denn 1986 war er wie auch viele, die den Weg zum neuen Rathausplatz gefunden hatten, nicht mit von der Partie.

„Natürlich ist es ganz etwas Besonderes, am Rathausplatz einen Maibaum aufzustellen“, erklärte Richard Ismann, Leiter des Wolnzacher Bauhofes. Schon vor Weihnachten begannen die Vorbereitungen. Eine Fichte wurde im Gemeindewald geschlagen und wenige Wochen später dann zum Trockenen ins Feuerwehrhaus gebracht. Anschließend wurde er gehobelt und auch die alten Schilder schon einmal angepasst. Dann waren die Maler an der Reihe. Während Pia und Christian Dierl gemeinsam mit Volker Wunderlich die alten Schilder mit viel Liebe zu Detail restaurierten, widmete sich sein Vater Gregor dem Stamm. Und dort gab es eine der wichtigsten Fragen zu klären: Wie musste er bemalt werden?

Weiß-blau – natürlich! Doch sollte sich das Blau links oder rechts herum den Stamm nach oben schlängeln? Eine Frage, über die man am Ende geflissentlich philosophieren hätte können. Und so war es, wie sollte es in Wolnzach auch anders sein, der Hopfen, der auch hier den Ton und die Richtung vorgab. „Es war zwar nicht unser erster Maibaum, dennoch auch für uns war es eine ganz besondere Arbeit“, erklärte Gregor Dierl. Besonders war am Ende auch die Herausforderung, die auf den Wolnzacher Bauhof zu kam, denn so ein schöner Baum ruft immer auch Maibaumdiebe auf den Plan.

„Auch bei uns wurde in den letzten Tagen versucht den Baum zu stehlen“, erklärte Bauhofleiter Richard Ismann, doch hatte er gemeinsam mit Florian Scherer, Stefan Wildmoser und Florian Ismann ein wachsames Auge auf das Prunkstück und so stand einem rauschenden Fest nichts mehr im Wege.

Das ließen sich auch die Wolnzacher nicht zweimal sagen: Früh schon waren viele zum Rathausplatz gekommen, um zu sehen, wie die Schilder montiert wurden. Auch Birgit Brummer wollte sich das natürlich nicht entgehen lassen. Schon vor 30 Jahren war sie als neunjähriges Mädchen mit dabei, als der Maibaum aufgestellt wurde. Und schon damals war es ein Erlebnis. Auch heute ist sie gekommen, denn das Aufstellen wollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. So wie sie haben sich nicht nur Bürgermeister Jens Machold, sondern viele Wolnzacher wieder einen Maibaum gewünscht. „30 Jahre habe ich warten müssen, um unter ihm tanzen zu können“, erklärte die begeisterte Volkstänzerin Jutta Winter. Und so waren sie am Ende alle gekommen, um zu sehen, wie der Maibaum langsam in die Höhe gehievt wurde.

„Auch wenn wir das mithilfe eines Krans machen, so muss man doch sehr vorsichtig sein“, erklärte Richard Ismann. Der Stamm darf sich nicht verkannten und muss vorsichtig in die Halterung gehoben werden. Doch mit viel Fingerspitzengefühl, etwas Geduld und einem Kranführer, der sein Handweg beherrschte, wurde das Prachtstück an seinen Bestimmungsort gehoben. „Er ist wirklich eine echte Zierde“ erklärte Abt Markus Eller aus Scheyern. Noch im vergangenen Jahr gab es im Rahmen der Firmung einen kleinen Disput, ob die Hopfenmetropole einen Maibaum habe, mit dem heutigen Tag dürfte diese Frage beantwortet sein. Und so wurde mit Freibier und Blasmusik unterm neuen Maibaum getanzt.

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