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Ich habe Krebs – was nun?

(Gosseltshausen, wk)

Anfangs sah es im Gosseltshausener Pfarrheim gar nicht danach aus, dass sich viele Menschen für das Thema Krebs interessieren würden, doch dann strömten, vorwiegend ältere Menschen, darunter viele Frauen, in den Pfarrsaal und der Referent des Abends freute sich, ebenfalls Pfarrer Dr. Przemyslaw Nowak, der zuvor noch die Heilige Messe gehalten hatte.


Der Referent, der sich nicht namentlich vorstellen wollte, sondern seine Person hinter seiner Botschaft zurückstellen wollte, hatte im Laufe seines 70-jährigen Lebens viele Krankheiten, vor allem in den letzten Jahrzehnten, überwunden und das war dann auch sein Thema: Mit welcher inneren Einstellung habe ich persönlich meine Krankheiten überstanden – er wollte keinen allgemein gültigen Ratschlag geben, sondern nur darüber berichten, wie ihm sein Gottvertrauen geholfen hatte.


Er erzählte seine wahre, kaum zu glaubende Geschichte. Er muss früher Rennfahrer aus dem Schwäbischen gewesen sein, bei dem im Alter von 35 Jahren Diabetes Typ 1 festgestellt wurde – früher hatte er viele Tabletten schlucken und immer darauf achten müssen was er isst, heute spritzt er sich vier Mal täglich und isst was ihm schmeckt. Für ihn war dabei seine eigene Lebenseinstellung entscheidend. Vor vier Jahren hatte er einen Herzinfarkt und bekam zwei Stents, er muss aber vorher schon einmal einen nicht entdeckten Infarkt gehabt haben, stellten die Ärzte fest. Bei einer späteren Nachuntersuchung stellten die Ärzte Darmkrebs fest mit 16 befallenen Lymphknoten; 60 Zentimeter des Darms sowie die Lymphknoten wurden entfernt. Eine begonnene Chemo-Therapie brach er ab nachdem sich seine Haare rot gefärbt hatten statt auszufallen. Nach ärztlicher Meinung hätte nur eine von 15.000 Personen diese Operation überstanden. Bei einer späteren Nachschau hätten sich keine Krebsanzeichen mehr gezeigt. Vor gut einem Jahr hatte er wiederum einen Herzinfarkt und erneut einen Stent bekommen. Trotz allem nimmt er keine der verschriebenen Medikamente, außer seinen Diabetesspritzen.


Mit dieser, seiner Krankheits – und Heilungsgeschichte wolle er den Menschen Mut machen – sie sollten sich nicht fürchten; sie sollten gelassen und stark sein, denn sie hätten alle bereits zu Beginn ihres Lebens einen großen Erfolg hinter sich gebracht (-die Geburt). Siegen sei positiv für die Lebenseinstellung. Nicht Glück, Gesundheit oder Geld seinen das höchste Gut, sondern das Lebenszeitkonto, das ein Mensch habe, deshalb solle jeder im Heute leben, nicht im Vergangenen. Die Angst vor der Krankheit behindere die vernünftigen Gegenmaßnahmen gegen die schlimmsten Krankheiten – darum solle niemand aufgeben und Gott vertrauen. Als gedankliche Unterstützung hatte er ein kleines Bildchen mit einem Storch verteilen lassen, der bereits einen Frosch im Schnabel zum Fressen hatte, dieser aber drückte dem Storch die Gurgel zu, ganz frei nach dem Motto: Ich habe keine Chance, aber ich nutze sie. – Niemals aufgeben, das war die Devise des Referenten.

 

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