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Ein Bürgermeister mit persönlicher Kultur

(Abensberg, ted)

Dr. Uwe Brandl hat sein zweites Buch veröffentlicht. „Nikolo Bum Bum“ zielt auf die Weihnachtszeit. Alle Texte und Gedichte sind von ihm frei erfühlt, erdacht, erfunden. Dass er damit bei den Lesern auf besten Resonanzboden stößt, bewies die Lesung im VW-Autohaus Baumer, Abensberg, am Donnerstagabend.

Der Raum war übervoll. Die Abensberger wollten wissen, was ihnen ihr intellektueller und selbstbewusster Bürgermeister zu bieten hatte. Der gestand, dass der Vortrag seiner eigenen Texte ihm schon Lampenfieber bereite. So sehr liegen sie ihm am Herzen. Ein Gespräch mit seinen Abensbergern über Metaphern, besser noch ein Outing über Vorstellungen von Engeln, dreisten Nikolos, kurzum Diesseits und Jenseits. Doch Dr. Brandl bleibt am Abend ganz cool. Sein Vortrag verläuft grandios gekonnt, fast fehlerfrei.

Seine Musikerfreunde helfen, den Abend in Szene zu setzen. Dann bleibt Dr. Brandl nur, zwischen Anmoderation und Vortrag seiner Werke hin und her zu agieren. Der Spagat gelingt. Das Publikum klatscht frenetisch. Sie sind stolz auf ihren Bürgermeister, ihren Autor und Künstler. Davor und danach stehen sie an, das Buch von ihm persönlich mit einer Widmung versehen zu lassen. Im Nu sind die 100 Erstexemplare verkauft. Der Überschuss soll in soziale Einrichtungen der Stadt fließen. Mit dem Bürgermeister etwas Gutes tun für die Gemeinde.

Doch das alles wird dem Star des Abends kaum gerecht. Er spielte an der Klarinette selbst zu seinen Musikfreunden. Alle Achtung! Der Vortrag seiner Kurzgeschichten und Gedichte lebte von seiner Inszenierung der Charaktere. Fast schon ein Theaterstück. So weit wagt sich Dr. Brandl vor – und gewinnt. Sein Weltbild ist in seiner Stadt angekommen.

Nun ist er frei, in anderen Orten aus seinem Buch zu lesen, quasi als Kultur-Missionar aufzutreten. Es bleibt seine persönliche Kultur, die aber einen Teil der bayerischen Grundhaltung ausdrückt. Nur so schön kann es keiner zu Papier bringen. Ja. Er ist Präsident aller bayerischen Gemeinden und seit dem Donnerstag wissen die Abensberger auch warum.

 

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