hallertau.info News

"Fest der Sinne": Schlossfest in Ratzenhofen

(Ratzenhofen, bl)

Unter dem Motto "Festival der Sinne" stand das diesjährige überaus gut besuchte Schlossfest in Ratzenhofen. Veranstalter und Schlossinhaber Georg Zierer freute sich über einen "riesigen Andrang wie noch nie". Etwa sechs- bis achttausend Besucher waren gekommen und hatten den Biergarten bei schönstem Wetter genossen, darüberhinaus eine überaus anregende Vielfalt von geschmackvollen und teils ausgefallenen Exponaten von rund 60 Ausstellern.. Für musikalische Unterhaltung in dem beliebten Biergarten des ehemaligen Wasserschlosses sorgten am Samstagnachmittag die "Wolnzacher Tanzlmusi". Am Sonntag zum Weißwurstfrühschoppen spielten der "Landshuter Dixielandstammtisch" und die "Tanngrindler Musikanten". den zahlreichen Gästen unter den angenehm schattigen Kastanienbäumen auf.

Viele Trachtentänzer waren von weit her gekommen, um sich gekonnt unter freiem Himmel zu drehen. Sehr erfreulich die Tatsache, dass die Veranstalter und Inhaber des alten Schlosses, Hannelore und Georg Zierer, seit den rund 25 Jahren, in denen diese Feste mit mittlerweile großer Beliebtheit stattfinden, auf keinen Eintritt angewiesen sind, wie in den letzen Jahren leider immer mehr viele andere Veranstalter.

Passend zum Termin war der Sommer wieder mit warmen Temperaturen zurückgekehrt, so dass das Flanieren zwischen den attraktiven Verkaufsständen mit ausgewählten Produkten rund um Kreativität und Schönheit so richtig Spaß machte. Danach eine Stärkung mit Spezialitäten aus dem Steinbackofen wie Rahmnudeln und Rahmfleck, Steckerlfisch und Bier sowie anderen Erfrischungen, die das Vergnügen abrundeten. Die Warteschlangen an den Brotzeitstandeln waren dementsprechend lang.

Da Hannelore und Georg Zierer sich jedes Jahr um andere Aussteller bemühen, ist jedes Schlossfest ein Erlebnis für sich. Ging man in diesem Jahr entsprechend des Themas mal seiner Nase nach, so leitete sie einen zunächst zu Blumenständen mit ausgesuchten Stauden für den Garte. Der Geruchssinn führte weiter zum Sehsinn und der Betrachter wurde mit zarten Blütenfarbtönen für Wiese und Teich erfreut, mit ausgefallenen Gartendekorationen aus im Sonnelicht blinkendem Glas, raffinierten Metallwindspielen wie zum Beispiel von Thomas Hellmuth aus Hohenburg und attraktiven Stehlen aus Metall und Naturmaterialien.

Der Geruchssinn war gleichfalls wohltuend angesprochen von den Düften des Kosmetikstands von Sylvia Tüllmann aus Freising und den verschiedenen pflanzlichen Aromen handgemachter Seifen von Cornelia Braun aus Emskirchen. An ihrem Stand durfte man auf ausdrückliche Aufforderung durch ein Schild anfassen und schnuppern.

Weiter der Nase nach wurde der Besucher von intensivem Röstduft von Kaffeebohnen in den Schlossinnenhof gelockt. Dort erläuterte Norbert Goldberger aus Kelheim sein spezielles schonendes Trommel-Röstverfahren, bei dem ausgewählte Hochland Bohnensorten in kleinen Mengen zehn bis zwanzig Minuten geröstet werden - im Gegensatz zur industriellen Großröstung von ein bis drei Minuten.

Das weibliche Schönheitsbewusstsein kam auf seine vollen Kosten durch die zahlreichen Schmuckstände mit individuellen handgearbeiteten Stücken, einzelne Steine aufgezogen und vollendet zur Wirkung gebracht oder - ganz raffiniert - das "gehäkelte" Collier im attraktiven ausgefallenen Design. Die exquisiten Einzelanfertigungen von Damenbekleidung von Helga Hinseler aus Ulm und die attraktiven Hutgestaltungen und Accessoires von Hannelore Söckersberger aus Landshut bestachen durch ihre Individualität.

Stark vertreten war Keramik. Mit besonders individuellen Gestaltungen, insbesondere im figürlichen Bereich tat sich die gebürtige Ungarin Katalin Kossack hervor, die im Landkreis vielen durch ihre Kurstätigkeit bekannt ist.

Dem Pfeil- und Bogenbauer Anton Hemmerl aus Langquait mit seinem in diesem Rahmen etwas exotischem Gewerbe hätte man durchaus mehr Publikum gewünscht. Umlagert dagegen war der Holzspielzeug-Fertiger, Dietharth Kutscher aus Forchheim, der seinem begeisterten großen und kleinen Publikum Knobelspiele vorführte.

Beim Turmschreiber-Verlag im Schlossbogen erfuhr man amüsante Weisheiten über das Verliebsein in jedem Lebensjahrzehnt. Der Stand war zeitweise von der eher betagteren Generation umlagert, die erheitert den humorvollen Erzählungen folgten.

Kinder fanden für sich Stände für Puppenkleider und Spielzeug oder den Schminkstand, wo sie farbenfroh geschmückt würden.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.