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70 Jahre im Dienst der Heimat

(Wolnzach/Vohburg, hr)

Was macht Bayern aus? Eine Antwort, die man auf diese Frage sicherlich erhalten wird, ist das Heimatgefühl, die Tradition, das Brauchtum. Das dies in unserer Region so ausgeprägt ist, daran haben die Landfrauen einen entscheidenden Anteil. Sie setzen sich verantwortungsvoll für den Erhalt der Kulturlandschaft ein.

„Bayern ist ein modernes Land, ein Land mit Kultur und Tradition, mit vielgestaltigen Landschaften und unverwechselbarem Charakter. Wir können stolz sein auf die Entwicklung, die unser Land genommen hat. Einen wesentlichen Anteil daran hat die Landwirtschaft“, so die Worte von Hans Eisenmann bei seiner Haushaltsrede 1987. Auch heute hat dieser Satz nichts von seiner Bedeutung, von seiner Aktualität verloren. Der Begriff Heimat ist heute wieder en vogue. Nicht nur in Bayern gibt es seit 2013 ein Heimatministerium, sondern auch im Bund soll, so eine große Koalition zustande kommt, ein solches Ministerium installiert werden.

Während vonpolitisch linker Seite in diesem Zusammenhang den aufkeimenden Rechtspopulismus verwiesen wird, bezog sich Festredner Theo Abenstein anlässlich des Landfrauentages auf eine andere Auslegung. „Heimat, das ist kein verstaubtes Dornröschen-Schloss, das ist ein zeitloser und damit auch zukunftsweisender Begriff.“ Heimat hat für ihn weniger eine nationalistisch aufgeladene Bedeutung, vielmehr ist es ein Gefühl. Sicherheit, Geborgenheit, Zusammenhalt, oder, um die Worte von Markus Söder zu bemühen, ein Anker für die Seele. Gleichwohl zeitlos aber eben keinesfalls statisch, denn der gesellschaftliche, demographische oder wirtschaftliche Wandel ist auch dort spürbar.

Eben in diesem Umfeld bewegen sich die Landfrauen sein 70 Jahren. Die Herausforderungen, angefangen bei der zunehmenden Technisierung über den oft reinen marktwirtschaftlichen Druck bis hin zu einer sich stark verändernden Arbeitswirklichkeit, sind dabei enorm. Gerade aber den Bauern und Landwirten gelingt es dennoch, wie Abenstein ausführte, über Generationen hinweg dem Freistaat eine attraktive Kulturlandschaft zu bieten. Er verwies dabei nicht nur auf die immer noch recht kleinteilige Landwirtschaft, sondern vielmehr auf den Erhalt von Bräuchen und Traditionen.

Einen großen Anteil daran haben aus seiner Sicht die Bäuerinnen. „Sie gehören zu den Frauen in unserem Land, die viel arbeiten, die eine große Verantwortung tragen, aber auch etwas bewegen“, so Abenstein. Ein Satz, den wohl viele unterschreiben würden und dennoch gerade seitens des stellvertretenden Kreisobmanns des Bayerischen Bauernverbandes, Siegfried Eder, kamen kritische Töne. Nicht im Hinblick auf die Leistungen der Landfrauen, sondern in Bezug auf die Begehrlichkeiten von Wirtschaft und Politik. „Heimat ist das, was die Landwirte geschaffen haben, aber heute wird sie von vielen in Anspruch genommen.“ Er verwies in diesem Zusammenhang einmal mehr auf das Thema Flächenverbrauch. So stellt sich heute mehr denn je die Frage: Wie würde Bayern aussehen, gäbe es nicht die engagierten Landfrauen, die sich verantwortungsvoll für die Heimat einsetzen.
 

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