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Wild auf Wild

(Pfaffenhofen / Langenbruck , rt)


Präsentierten zum Höhepunkt der Wildbretsaison ein leckeres Menü (v.l.): Küchenmeister und Konditor Christian Reichhart zusammen mit Rudi Engelhard, Martin Braun und Thomas Führer vom Vorstand der Jägervereinigung Pfaffenhofen.

 

Köstlichkeiten aus heimischen Wäldern und Fluren sind um die Weihnachtszeit besonders gefragt. Das bewies einmal mehr der diesjährige Höhepunkt der Wildbretsaison im Landkreis Pfaffenhofen, den die hiesige Jägervereinigung im Langenbrucker Gasthof Fröhlich feierte. Weit über einhundert Gäste ließen sich dort Rehwild aus dem benachbarten Pörnbach und dem Pfaffenhofener Stiftungswald schmecken.

Die Nachfrage nach diesem Vier-Gänge-Menü war übrigens so groß, dass weiteren einhundert Interessenten abgesagt werden musste.
Glücklich konnten dann jene sein, die ihren Gaumen mit dem schmackhaften Reh-Wildbret (insgesamt waren es 46 Kilogramm) verwöhnten. Dazu kredenzte Küchenmeister und Konditor Christian Reichhart unter anderem auch eine Delikate Vorspeise von der Wildgans. Noch bevor die Jagdhornbläser der Jägervereinigung mit Hörnerklang "Zum Essen" riefen, erzählte des Landkreises oberster Jäger, Rudi Engelhard, vielerlei Wissenswertes über unser heimisches Wild und die Jagd.

 

 

So sei neben der eingehenden Untersuchung des Wildes nach eventuellen Krankheiten durch den Jäger insbesondere beim Schwarzwild durch die Cäsium-Messungen an drei autorisierten Stellen im Landkreis und der amtlichen Trichinenschau gesichert, dass nur gesundheitlich unbedenkliche Ware auf den Herd komme. Seit jeher gehöre der verantwortungsbewusste Umgang mit Wildbret zur Ausbildung eines jeden Jägers.

Engelhard vermeldete auch die aktuellen Zahlen der Jahresstrecke 2012/2013 an erlegtem Wild. Beim Rehwild sin dies 4 468 tatsächlich erlegte Tiere; behördlich laut zu erfüllendem Abschussplan hätten es nur 4 233 sein müssen. Eine "Rekordstrecke", so Engelhard, gebe es bei den Wildschweinen mit 973 Tieren. Das Jagdglück muss den Jäger hold gewesen sein, denn zu Buche schlugen in der Statistik 302 Wildgänse, 1996 Hasen, 1573 Füchse, 5329 Stockenten, 1358 Fasanen, zwei Waschbären, ein Marderhund und zwei Nutria. Wie die sieben Schneehasen, Bewohner der Alpenregion, in die Streckenstatistik des Landkreis Pfaffenhofen gekommen waren, blieb allerdings ungeklärt.

In seiner Rede betonte Engelhard insbesondere, dass das Wild im Winter besonderer Ruhe bedürfe, um die kalte Jahreszeit wohlbehalten zu überstehen. Eine Fütterung durch den Menschen hingegen sei, wildbiologisch gesehen, nicht einmal zwingend notwendig. Um mehr über diese, aber auch andere Aspekte zu jagbaren Tiere zu erfahren, dazu sollte künftig die Jagdabgabe (eine Pflichtabgabe, die zusätzlich zur Gebühr bei jedem Lösen eines Jagdscheines erhoben wird) vorrangig verwendet werden, mahnte der Jagdverbands-Kreisvorsitzende.

 


Dass durch die Jagd der Wildbestand reguliert wird und somit auch Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und der Ausbreitung von Seuchen und für den Menschen ansteckenden Krankheiten vorgebeugt wird, das wurde an diesem Abend deutlich. Bayernweit kamen übrigens in dieser Jagdsaison etwa auch 299 000 Rehe, 66 000 Schwarzkittel zur Strecke sowie 98 000 Enten und 22 000 Fasanen zur Strecke.
 

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