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Am Schafberg geht's voran

(Reichertshofen, rt)

Das Baugebiet Schafberg II nach gegenwärtigem Planungsstand. Quelle: WipflerPLAN 

 

Ein überarbeiteter Vorentwurf des Bebauungsplans "Schafberg II" wurde auf der jüngsten Reichertshofener Gemeinderatssitzung von Vertretern des beauftragten Planungsbüros den Räten vorgestellt. Es gab einigen Nachbesserungsbedarf und auch Kritik, doch nach überwiegender Zustimmung nun kann die nächste Planungsphase starten.

Der aktuelle Plan weist mehr Grünflächen in dem Baugebiet aus. 50 Bauparzellen mit Grundstücksflächen zwischen knapp 600 Quadratmeter, maximal jedoch 800 Quadratmeter sollen dort entstehen. Nach Vorschlag der Architekten sollten es reine Einfamilienhäuser mit höchstens zwei Wohneinheiten sein, die dort gebaut werden. Die Dachformen - mit einer Firsthöhe bis zu zehn Meter - sollten dabei keiner Festsetzung unterliegen. Der alte, nicht vom Gemeinderat beschlossene Vorentwurf vom Juli 2013 hatte bei den Eigentümern keinen großen Anklang gefunden, weil "sehr viel Umlegungsfläche dabei herausgekommen wäre", wie die Architektin sagte. Eine Ablagerungsfläche, die nicht bebaut wird, machte zusätzliche Probleme. Nach der nun erfolgten Überarbeitung sei an zwei Stellschrauben gedreht worden. Unter anderem sei der Umgriff erweitert, bestimmte Abstandsflächen verringert und die öffentlichen Grünflächen stark verschmälert worden. "Trotzdem ist der jetzige Entwurf sehr gut mit Grünflächen ausgestattet", erläuterte die Vertreterin des Planungsbüros. Die Haupterschließung erfolge künftig über die Jahnstraße.

Waltraud Schembera (SPD) fand es "schön, dass es ein neues Baugebiet gibt", jedoch habe sie aufgrund der Grundstücksgrößen den Eindruck, dass nur die "wohlhabende Bevölkerung" davon profitiere. Deshalb wollte sie wissen, ob denn auch die Möglichkeit eröffnet werden kann, Doppelhäuser, womöglich Vierfamilienhäuser, einzuplanen.

Bürgermeister Michael Franken (JWU) erläuterte vor diesem Hintergrund den Unterschied eines Doppelhauses und einem Einfamilienhaus mit zwei Wohneinheiten. Der Unterschied sei demnach, dass im letzteren Fall das Grundstück nicht geteilt würde; in beiden Fällen sei optisch grundsätzlich aber kein Unterschied festzustellen. Franken schlug daraufhin sieben Grundstücke mit eventueller Doppelhausbebauung vor. Die Option mit vier Wohneinheiten sei mit den Eigentümern besprochen worden, wenn entsprechendes Interesse bestehe, werde man sich dem Wunsch nicht verschließen. Der Markt selbst möchte ansonsten derartige Plätze wegen einer vermuteten Unverkäuflichkeit im Einheimischenmodell nicht und werde sie deshalb auch nicht ausweisen. Zwei Grundstücke würden die entsprechenden Voraussetzungen bieten.

Ein Spielplatz "ganz außen im Randbereich" fand nicht die Zustimmung von Marc Geist (SPD), da er befürchtete, dort könnten etwa pädophil veranlagte Menschen einen idealen Ort vorfinden. Er schlug deshalb die mittiger gelegene Ablagerungsfläche als geeigneter vor. Schembera schlug am Schafberg grundsätzlich einen Abenteuerspielplatz für Jugendliche, zudem im Baugebiet Schafberg II eine Art Fitness-Parcours vor. Franken erteilte dem Ansinnen Geists eine Absage, da wegen eben der dort abgelagerten Materialien vorsorglich nicht ausgerechnet einen Spielplatz entstehen soll. Der dort geplante Spielplatz sei für bis zu dreijährige Kinder gedacht, die ja von erwachsenen Aufsichtspersonen begleitet würden. Die Vorschläge Schemberas will Franken zwar aufgreifen, jedoch nicht speziell am Schafberg sondern im Rahmen der kommenden Städtebauförderung im Ortskern.

Johann Felber (CSU) fand es "schön", dass sein Antrag aus der Mitte des Jahres 2010, dort ein Baugebiet auszuweisen "endlich umgesetzt wird." Jedoch sei es jetzt so, dass am 13. März 2012 die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen worden sei. "Zwischenzeitlich ist im Gemeinderat das Baulandmodell geändert worden", demnach nicht mehr 40 Prozent sondern nur noch 25 Prozent von der Gemeinde gekauft werde. Dies fände die CSU-Fraktion "nicht gut." Ansonsten sie die Planung in Ordnung, kritisch sehe er jedoch die Mehrfamilienhäuser, weil vermutlich dann eine neue Wertumlegung gemacht werden müsse.

"Wir haben im südlichen Teil zum Beispiel einen sehr 'grünen' Bereich", gab Georg Link (FW) zu bedenken. "Ich warne davor, und will auch die Straßengestaltung so machen, dass nicht zu viel Bäume gepflanzt werden." Man müsse auch an die Folgekosten denken und dies belaste auch den Bauhof und damit die Gemeinde unnötig.

Der Marktgemeinderat stimmte am Ende jeweils mit den Gegenstimmen aus der CSU-Fraktion 13:6 für den vorgelegten grundsätzlichen Aufstellungsbeschluss und ebenfalls mit 13:6 für die eingebrachten Änderungen (Doppelhäuser/Garagen/), 15:4 (Einfriedungen) zu dem allgemeinen Wohngebiet Schafberg II, während der Billigungs- und Auslegungsbeschluss mit 14:5 abgestimmt wurde.
 

 

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