Musikalische Hoagarten-Schmankerl
(Manching, ls)„Wo man singt und lacht und musiziert, da lass dich nieder, denn böse Leut kennen keine Lieder.“ Als Moderator Hans Riederer am Samstag Abend beim Hoagarten der Manchinger Paartaler diese Weisheit anstimmte, musste er gar nicht weiterreden. Das Publikum erhob gesammelt seine Stimme, und vollendete den Satz für ihn. Es war klar: Der Abend wurde für sie etwas ganz Besonderes.
Bei seinen Anekdoten prangerte Riederer vor allem den drohenden Verlust der bayerischen Kultur an und versuchte gleichzeitig, diese wieder in den Köpfen der Zuschauer präsent zu machen. „Heimat und Tradition werden schön langsam zu leeren Begriffen“, so Riederer. Genau deswegen seien Trachtenvereine immer noch wichtig, weil sie es sich zu Aufgabe gemacht hätten, eben das hoch zu halten.
Das taten die Paartaler und ließen sich unter anderem zum Klang der Adlkofner Geigenmusi und dem Gitarrenduo Dauer kurz in andere Welten befördern. Mit dem toll gestalteten Bühnenbild wurde die Stimmung fast schon ein wenig alpin und verträumt im Publikum.
Ein ganz ähnliches Flair schafften die Koferer Sänger. Ein klarer, sonorer Bass, haromonische Stimmen und ein zart bespieltes Hackbrett, das sorgte bei den lauschenden Damen und Herren für große Anerkennung. „Vor allem begeistert bin ich von den vier Sängern“, hörte man es da bei der Pause an der Kuchentheke. Auch die Blaskapelle Ochsentreiber hatte ein paar echte Fans dabei. Sie sorgten für ein kleines Highlight, als sie den absoluten Klassiker „Rehragout“ anstimmten und ihr Manchinger Publikum sich zum mitsingen und mit klatschen hinreißen ließ.
Ähnlichen Enthusiasmus lösten die Geschwister Huber aus. Vor allem ihre vertraute Art, miteinander zu musizieren, stach ins Auge. „Alter Rossknecht steh auf und fiada die Ross!“ Gitarre, Akkordeon und Stimmen wurden von den Manchingern gebühren beklatscht und gefeiert. Immer wieder nahm Riederer die Stücke zum Anlass, mit viel Witz und bayerischem Charme seine Sicht der Dinge an seine Zuschauer weiterzugeben. Der singende Jungbauer, der ansonsten nicht viel kann, ein im Hühnerstall randalierender Papagei – das Puplikum dankte es ihm mit lautem Lachen. Auch hierfür gab es ein Urteil von der Kuchentheke: „Der Riederer mit seinen Geschichten ist echt klasse!“
Egal ob Gabriel und Felix oder auch der Pichler Zwoagsang – alle Musikanten sorgten mit gekonnten Klängen und bajuwarischer Feinheit für einen stimmigen Abend. Auch diverse Gemeinderäte sowie Bürgermeister Herbert Nerb und seine Stellvertreterin Elke Drack ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Vor Allem für Tausendsassa Nerb war es ein echter Pflichttermin. Auf die Frage hin, wie ihm der Abend gefalle, gab es daher für ihn nur eine Antwort: „Seit dem 5. Lebensjahr bin ich im Trachtenverein und seit 41 Jahren spiele ich Tuba. Diese Frage stellt sich mir gar nicht. Das ist einfach tolle, heimatliche Musik.“
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