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Versteckte Botschaften in den Verzierungen der Kelten

(Manching, ted)

Es war wieder ein ganz großer Keltenforscher, der am Freitag aus Bern (Schweiz) nach Manching gekommen war, um vor 50 Zuschauern im Museum einen Dia-Vortrag über "Verdecktes und Verstecktes in der keltischen Kunst" zu halten. Prof. Dr. Felix Müller kombinierte neueste und wohl bekannte Funde, arbeitete auf korrekten Nachzeichnungen der Verzierungen der Schmuckstücke, Waffen oder anderer Grabbeigaben ihre Logik und Entwicklung heraus. Prof. Müller: "Viele Gegenstände werden Sie neu betrachten müssen." So finden sich Gravierungen auf der Innenseite von Armreifen und Fibeln. Die Kelten liebten Details bis ins Kleinste. Die Ornamentik kann positiv und negativ gesehen werden d.h. drücken sich die Figuren in der Erhabenheit oder Vertiefung aus. Manchmal wechseln sie im Bewegungsfluss. Punkte sind oft nicht zufällig, keine Beschädigungen. Gesichter und Menschen treten plötzlich heraus. Die Kelten liebten das Spiel mit Formen und dennoch hielten sie sich an die Gesetze der Kunst, die sich erst in Jahrhunderten weiterentwickelten. Anregungen der Skythen und Griechen nahmen sie gerne an, wandelten sie in ihre mehr deftige, rundere, dynamischere Form um. Und dann tauchten in Details Schildkröten und andere Tiere, Fabelwesen und selbst der Mann im Mond auf. Ob dies alles schon zu ihren Lebzeiten erkannt wurde? Hinter der Fassade einer perfekten Ornamentik, filigran herausgearbeitet? Allerdings unter römischer Besatzung verflachten die Darstellungen. Die Bilder aus dem Vortrag sind nur auszugsweise. Museumsleiter Dr. David würdigte das Referat gebührend.

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