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Wohin im Sterbefall?

(Puch, rt)

 

Geteilte Lager gibt es zur Frage, ob im Ortsteil Puch der Friedhof erweitert werden soll oder die Bestattungen in Zukunft im zwei Kilometer entfernten Pörnbach stattfinden sollen. Dies stellte sich bei der heutigen Informationsversammlung im örtlichen Dorfheim nach ausführlichen Diskussionen heraus.

Pörnbachs Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) wollte zusammen mit dem praktisch vollständig versammelten Gemeinderat ein Meinungsbild einholen. Bereits im Jahr 1991 stand die Erweiterung des kleinen Friedhofes erstmals auf der Tagesordnung der damaligen Bürgervertreter. Es wurde seither viel geredet aber nichts konkret unternommen. Bergwinkel will das Thema nun mit einer Grundsatzentscheidung endlich abschließen.

„Das Verfahren wird jetzt neu aufgerollt und komplett neu begonnen“, sagte der Ortschef im mit Bürgern voll besetzten Saal des Dorfheimes. Gegenwärtig stünden nur noch zwei Plätze für Einzel-Erdgräber zur Verfügung. Weitere freie Grabstellen gäbe es nur dann, wenn die jetzigen Grabinhaber auf ihren Platz, etwa nach Ende der Mietdauer, verzichten würden. Problematisch könne es insbesondere dann werden, wenn bei Familien mit mehreren Kindern alle in Puch beerdigt werden wollen, zeigte Bergwinkel als eine von etlichen möglichen Szenarien auf. „Die Entwicklung kann man aber nicht einschätzen.“ Die nicht zu beantwortende Frage war unter anderem auch, ob sich der allgemeine Trend zur Urnenbestattung im ländlichen Raum und damit auch in Puch langfristig durchsetzen wird. Auch gibt es unter anderem denkmalschützerische und optischen Aspekte, die gegen eine Urnenwand sprechen.

Ebenso in den Sternen steht, ob Puch weiter wachsen wird und wie sich die nachfolgenden Generationen in Sachen eigener Beerdigung entscheiden werden. So spaltete sich das Lager in Befürworter, die um jeden Preis eine Erweiterung des Pucher Friedhofes wollen und solche, die sich gut vorstellen können, auch in Pörnbach ihre letzte Ruhe zu finden. Pfarrer Michael Schwertfirm machte zwar Hoffnung, dass zwei oder maximal drei Grabstellen hinzukommen könnten, sobald die Kirchenmauer fertig gestellt ist, doch das bedeutete, „ein paar Jahre zu gewinnen und es wird mittelfristig nicht reichen.“ Außerdem wollte er sich zeitlich nicht darauf festlegen, wann die Fertigstellung der Mauer sein wird.

Bergwinkel wies mehrmals darauf hin, dass eine Entscheidung pro Pörnbach die kostengünstigere sei und es sein könnte, dass über Jahre hinweg der neue Friedhof mit lediglich vielleicht zwei Gräbern belegt ist. Präferieren die Bürger Puch, muss die Gemeinde Geld für die Planungen und Bodenuntersuchungen in die Hand nehmen. Untersucht werden müssten dann mehrere in Frage kommende Grundstücke, die sich nur zum Teil in kommunalem Besitz befinden. Somit wäre unter Umständen auch der Grunderwerb zu bezahlen. Als weitere Hürde könnten sich nachbarschaftliche Widerstände erweisen. Dieser Aspekt kam bei der Diskussion im Dorfheim jedoch nur am Rande zum Tragen, weil sich offenbar zu dieser Frage niemand aus der Deckung wagte.

Ein Vorschlag aus der Runde wurde schließlich aufgegriffen, in der kommenden Geminderatssitzung über einen Fragebogen zu beraten, der dann voraussichtlich allen über 18-jährigen Bewohnern Puchs zugeschickt werden soll. Darin sollen sie sich über ihre Vorstellungen zum Ort ihrer eigenen Beerdigung äußern. Die genaue Fragestellung und der Empfängerkreis wird vom Gremium noch festgelegt. Die einfachste Alternative wäre aber wohl, dass Verstorbene auf dem Pörnbacher Friedhof ihre letzte Ruhe finden. Der biete auch auf lange Sicht genügend Platz, bestätigte Pfarrer Schwertfirm.

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