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Advent im Incontri

(Rohrbach, asp)

Ein Hort für besinnliche Stubenmusik und weihnachtliche Geschichten - das Incontri, wie man es nicht kennt: Der Jazzschuppen mutierte Samstagabend locker zum voll besetzten altbairischen Weihnachtswirtshaus. Die Besucher fanden sich in einer kerzenbeleuchteten Oase wieder, in der die Zeit keine Rolle spielt und die Seele durchatmet. Die Münchener Altstadtsängerinnen und die fünfköpfige Familienmusik Schatz – allesamt kompromisslose Vollprofis in Sachen authentische adventliche Ruhe und stille Einkehr. Sie schenken unbezahlbare Momente der Zeitlosigkeit im Dreigesang, mit Harfe, Akkordeon, Klarinette und Hackbrett.
Nun ist es freilich so, dass Weihnachten, wie es bei uns begangen wird, ohne Ironie unerträglich wäre, und so vermochten die von Lorenz Kettner vorgetragenen Texte dem Abend noch eine Dimension hinzuzufügen: Autoren der Moderne wie Erich Mühsam oder Hugo Wiener haben das Fest zum Anlass genommen, die soziale Frage in Erinnerung zu rufen oder partnerschaftliche Harmoniesucht auf die Schippe zu nehmen. Eine unaufhörlich „Stille Nacht“ piepsende Grußkarte wird in einer von Wieners Satiren zum harten Prüfstein für das nächtliche Eheleben.
Kettners liebevolle Ironie, die in seiner Auswahl literarischer Perlen zum Tragen kommt, und die meditative Ruhe der beiden Ensembles – sie berührten das Publikum. Das Zusammenspiel bereichert.

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