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Nathalie Ponsot präsentiert: Stahl und Foto

(Wolnzach, ls)

13 Jahre – so lange präsentieren Nathalie Ponsot und Kulturreferent Alois Siegemund zusammen schon Künstler jeder Fasson bei den beliebten Vernissagen im Rathauskeller, die zu Wolnzach gehören wie der Hopfen zur Hallertau. Sämtliche Genres von Malerei bis Skulptur waren dabei schon vertreten. Für die letzte Ausstellung im Jahr 2017 hat sich Ponsot zwei etwas unkonventionellere Künstler nach Wolnzach geholt.


„Ich habe sehr selten Fotos in meiner Ausstellung; eigentlich ist das das zweite Mal“, erklärte Ponsot in ihrer Begrüßung. Dennoch, die Bilder von Thomas Peschel-Findeisen aus München hatten es der Wahl-Wolnzacherin angetan. „Bei jedem Bild spürt man die Menschen und den Charakter – sie besitzen eine unglaubliche Sensibilität“, erklärte sie weiter. Der promovierte Informatiker fotografiert seit mittlerweile 20 Jahren. Mit seinem neuesten Projekt „creare loca “ hatte er es sich nicht leicht gemacht.


Eine analoge Mittelformatkamera benutzt er für seine Kunst als Werkzeug. Seine Fotos sollen vor allem eines leisten: Kreativität visualisieren. Dafür hat er künstlerisch tätige Menschen an deren Kraft-Orten abgebildet, aus denen sie ihre Inspiration ziehen. Für „creare loca“ sind schon allerhand Musiker, Schauspieler und Kabarettisten mit Peschel-Findeisen auf die Reise gegangen. „Es sind Bilder ohne Effekthascherei entstanden“, so Kulturreferent Alois Siegemund. Im Gegensatz zur Arbeit mit hochmodernen Kameras dauere seine Herangehensweise zwar länger, aber dadurch schaffe Peschel-Findeisen etwas sehr Schwieriges: die kreative Aura des Künstlers einzufangen.


Reduziert, ohne Effekthascherei, so könnte man auch die Skulpturen von Waldemar Stimke aus Augsburg bezeichnen. Aus 20 Millimeter starken Rundstahlstäben erschafft der Autodidakt Skulpturen, die auf wenige Linien reduziert sind. Für das Spiel mit den Formen verwendet der Künstler nur unbehandelten Stahl, der mit Jahreszeiten und Wetter mitlebt und sich verändert. „Verzinktes Material ist eingesperrt“, so seine Divise, wenn es um die Erschaffung seiner einzigartigen Stücke geht.


„Man muss sich Zeit nehmen, um die Sachen anzuschauen“, so Ponsot. „Eisen ist eigentlich kalt, diese Skulpturen strahlen jedoch Wärme aus“, erklärte sie ihren Gästen weiter. Die Kombination aus Peschel-Findeisens zwar reduzierten, aber effektvollen Fotos und Stimkes ausgefallenen Stahl-Arbeiten beschwören für Ponsot damit ein besonders familiäres Gefühl herauf, ein Vibe, das auch Lametto, Reinhold Alsheimer, Rudi Randelshofer und Rolf Berger mit ihren Instrumenten unterstrichen. Gemütlich, griabig und perfekt ins Setting passend präsentierten die vier Multiinstrumentalisten einen unverwechselbaren Sound. Kein Wunder also, dass Lametto und Alsheimer auf einem der ausgestellten Fotos kreativer Menschen auch eine Hauptrolle spielen durften.

 

Schnappschuss am Rande

Während Nathalie Ponsot und Alois Siegemund ihre Gäste willkommen hießen, nahm Taekwondo-Kämpfer Florian Pauly einen Fight gegen seinen eigenen Schatten auf.

 

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