Leben mit Demenz
(Pfaffenhofen, hal/rt)Teilansicht der Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ Foto: Bayer. Staatsministerium für Gesundheit
Ab dem 03. Juli 2017 ist für einen Monat im Foyer der Ilmtalklinik Pfaffenhofen die Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Ein Leben mit Demenz“ zu besichtigen. Begleitet wird die Ausstellung von Vorträgen. Die Ausstellung informiert über das Leben mit Demenz. Sie hilft, Ängste abzubauen, gibt Tipps zum Umgang mit Demenzkranken und weist auf Hilfsangebote für Betroffene und deren Angehörige hin.
In Bayern leben bereits heute über 230.000 Menschen mit Demenz. Aufgrund der demografischen Entwicklung müssen wir mit einem drastischen Anstieg rechnen. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege will mit der Wanderausstellung eine breite Öffentlichkeit für das Thema Demenz sensibilisieren.
Zentrales Element der Ausstellung ist ein großes Regal in Form eines Kopfes. Durch Texte und Objekte in den Regalfächern wird den Besuchern das Thema Demenz in verschiedenen Aspekten nähergebracht und ein Eindruck vermittelt, wie sich das Leben eines von Demenz betroffenen Menschen und seiner Angehörigen verändern kann.
Man erfährt, was geschieht, wenn für die Betroffenen und deren Angehörige die Welt buchstäblich Kopf steht. Wie äußert sich die Krankheit? Wo kann ich Hilfe erhalten? Diese und weitere Fragen werden auch in den Begleitbroschüren zur Ausstellung beantwortet. Die Ausstellung macht Mut und liefert Hilfestellungen. Ihre Botschaft ist einfach: Auch ein Leben mit Demenz ist lebenswert.
Am 6.Juli wird Peter Grein, Chefarzt der Neurologie, zum Thema „Demenz – Ursachen, Erkennung und Behandlung?“ referieren. Ende Juli 2017 ist ein Vortrag von Helga Inderwies, 1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Landkreis Pfaffenhofen geplant. Näheres dazu wird noch bekannt gegeben.
In seinem Vortrag führt Grein die Ursachen, Erkennung und Behandlung der Erkrankung aus. Patienten mit Demenz leiden besonders unter dem Verlust der Merkfähigkeit, aber auch das Denken, die Wahrnehmung, das Handeln und die Motorik sowie die Persönlichkeit können betroffen sein. Mit zunehmender Lebenserwartung nimmt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken zu.
Viele Formen der Demenz sind behandelbar. Deswegen ist eine ausführliche neurologische Abklärung zur Einordnung der Erkrankung, beispielsweise in der Abteilung Neurologie der Ilmtalklinik, erforderlich. Eine genaue Differentialdiagnostik ist hier notwendig, um die richtige Therapie und Weiterversorgung festlegen zu können.
Bei vielen Patienten mit Demenz kommt es aber auch durch andere Faktoren, wie etwa Flüssigkeitsmangel oder einem Allgemeininfekt, zur Verschlechterung der Symptomatik, so dass ein Krankenhausaufenthalt unvermeidbar wird. Zudem besteht allgemein bei dementen Patienten im Krankenhaus ein hohes Risiko einer Verschlechterung der Beschwerden und einer Verlängerung des erforderlichen Krankenhausaufenthaltes. Die Betreuung dieser Patienten stellt hohe und besondere Anforderungen. Durch ein spezielles geriatrisches multimodales Therapiekonzept können viele Komplikationen unserer dementen Patienten verhindert oder reduziert werden.
Greins Vortrag findet am 6. Juli um 17 Uhr im Vortragssaal der Ilmtalklinik (Personalwohnheim) Pfaffenhofen statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt frei. Nach den beiden Vorträgen wird jeweils gemeinsam mit den Teilnehmern die Ausstellung besichtigt. Die Referenten werden Fragen dazu beantworten.
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