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10 Jahre Hoagarten in Thierham

(Thierham, kgg)

Ein überfüllter Perschlwirt in Thierham erlebte an Hl. Dreikönigfeiertag das 10 jährige Jubiläum des Thierhamer Hoagarten. Am 7. Dezember 2001 eröffnete Martha Moosmeier den ersten Hoagarten beim Perschlwirt in Thierham. Ab Juni 2005 übernahm Günter Halbich aus Münchsmünster, der früher mal in Hohenwart gewohnt hat, die Moderation durch den Hoagarten.

Evi Neuner die schon immer das Gästebuch und Dokumentation des Musikantentreffs führt, berichtet von den Höhen und Tiefen der letzten zehn Jahre. Viele Musikanten und Sänger sind seit Anfang dabei. Einige sind bereits gestorben, aber immer Neue kommen dazu. Jung und Alt, aus Nah und Fern, finden ein Zuhause beim Hoagarten in Thierham. Die Besucher, die fast immer dieselben sind, sind schon eine eigene Familie und gute Freunde geworden. Ein Stammpersonal an Sägern, Musikanten und Beitragenden hat sich gebildet. Sie sind die Säulen des Ganzen und haben alle Erfolge und Wirren miterlebt und ertragen. Günter gelingt es fast immer großartige Gäste zu gewinnen um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Manchmal sind großartige Gruppen wie, die Unger Buam, de Dumme Deife, Familie Rehm oder die Keck Drillinge dabei.

Doch die Guten Seelen, wie Franziska Schönauer mit ihren Geschichten, mal lustig, mal nachdenklich oder hinterfotzig. Ihr Mann mit der Mundharmonika auch einer der ersten Stunde, sind eine der Perlen in dem ganzen Hoagartenkranz. Ludwig Nischwitz, der 88 jährige, der alleine lebt, ohne jede fremde Hilfe sich zurecht findet und jedes Mal alleine mit seinem Fahrzeug anreist, bringt immer gute Stimmung in die Bude mit seiner Diatonischen. Wenn mal was daneben geht, da lacht er nur, denn das soll ihm erst mal einer nachmachen.

Evi Neuner und Alfred Schrätzenstaller, ein gut eingespieltes Duo, beide singen sie auch im Kirchenchor in Waidhofen, bringen immer gefühlvolle Lieder und Weisen. Von Evi stammen viele selbst gedichtete und komponierte Lider wie das Hoagartenlied und ein spezielles Lied, zum Zehnjährigen. Da Schmied Sepp, ein alter Haudegen, es kommt ihm kein Lächeln aus, außer man provoziert ihn übermäßig, dann lacht er schon mal. Aber seine Beiträge mit seiner Ziach gehören nun mal dazu. Hans Klepmeir mit seiner Zither, bringt er ruhige Zwischenspiele und gerade zur Weihnachtszeit, die richtige Stimmung. Ohne seine Begleitung, ist der Hohenwarter Zwoagsang nichts. Aber mit ihm sind sie eine Klasse für sich und sind weit über die Region hinaus bekannt. Ihr Hohenwarter Lied, oder geh Mama bitte schaug owa, I bin’s da Rudi die Bua, gehen unter die Haut.

Robert Nießl, der auch die Pfaffenhofener Goaslschneutzer mit seiner Steirischen auf Schwung bringt, heizt auch den Thierhamer manchmal ganz schön ein. Elfriede und Christine mit ihren Ziachen sind immer gern gesehen hier und haben viele Anhänger. Hartl Trompler, der sich mit Kartoffelklauben seine erste Mundharmonika erworben hat, wählt oft Lieder zum Mitsingen und ist damit unersetzlich. Silvana Martin kommt eigentlich aus Thüringen, aber ganz nahe an der bayrischen Grenze und die sprechen fas so wie wir, ihr gefällt es ganz gut bei uns. Mit ihrem großen Akkordeon spielt sie nicht nur lustige Sachen sonder auch anspruchvolle Weisen.

Albert Reisner, der mit seiner airbrush gestylten Ziach, er hat aber noch eine andere, er spiel erst seit drei Jahren wieder mit seinem Instrument, mit dem er seine Fans begeistert. Alexander Bolzer, mit seinen Zehn Jahren der jüngste unter den Musikern. Er geht in die Realschule in Schrobenhausen, spielt dort auch in dem Jugendorchester, seit neuem auch Trompete, er ist der Liebling der Hoagartler in Thierham. Er ist auch Ministrant, spielt Fußball und manchmal beteiligt er sich auch bei Aktionen in Seniorenzentren und hilft den alten Menschen, geduldvoll die Langeweile zu vertreiben. Er ist die Hoffung für die musikalische Zukunft und hoffentlich behält er seine Euphorie bei. Peter Trübswetter, der Musiklehrer von Günter, dem Moderator, ist noch nicht so lange dabei, aber inzwischen will ihn keiner mehr missen.

Der Flachs Hans ist auch schon seit Anfang dabei und ist immer gut für Gstanzln und lustige Beiträge. Manchmal arrangiert er sich auch mit anderen zu verschiedenen Gruppen. Kathi Radlmeier, die Ratschkatl der Holledau, die hat`s in sich, sie bringt ihre Geschichten als hätte sie alle selbst erlebt. Sie bringt die Leute zum Lachen und zum Schenkelklopfen und wenn jemand einen Zwerchfellschaden hat, dann ist Kathi dafür Schuld.

Martin Forster der Bäcker Martl Madl aus Gachenbach, dort kennt man ihn auch als Kartoffelmo, der hat es Faustdick hinter den Ohren, mal mit einfachen lustigen Geschichten, mal mit der Vera und dem kleinen Gogomobil oder der Schoaßwurzl, reist er das Publikum zu Lachsalven hin, wobei es sich nicht mehr beruhigen kann. Der Alleinunterhalter, der ohne Begleitung auskommt, kann aber auch ganz anders. Wenn er das „Ave Maria“ oder das „Wolga Lied“ singt, läuft es einem eiskalt über den Rücken. Ein Hoagarten ohne ihn ist eigentlich keiner.

Zum ersten Mal dabei war Martin Kraft aus Dellenhausen, mit seiner Ziach und seinen etwas übertriebenen Beiträgen war er ein bisschen anders als gewohnt. Harri Deiner vom Förderverein bairischer Sprache, der Vohburger Dreigsang und das Grillheimer Durchanand machten den Jubilaren ihre Aufwartung. Alle Akteure wurden für ihre langjährige Treue mit einer Jubiläumstasse mit ihrem eigenen Konterfei drauf, geehrt. Die Geschenke kamen ganz gut an, denn einige streichelten sie so gar. Mit Sekt wurde auf die Zehn Jahre Hoagarten in Thierham angestoßen und alle lies man dabei hoch leben.

Ein Riesen großes Dankeschön, kam dann noch von den Musikanten und Sängern und dem Publikum, an Günter, der es immer wieder schafft neue Gäste zu finden und die Leute bei Laune zu halten. Keiner weis es mehr als er selbst, was für ein Aufwand, Zeit, Beziehungen und Verbindungen notwendig sind, um neue Sänger und Musikanten zu finden, für den Hoagarten. Auch seine Lebensgefährtin Sophie kann davon ein Lied singen, wie viel Arbeit dahinter steckt. Nicht zu vergessen die Familie Bobeck, die dafür sorgt dass es auch finanziell immer wieder umgeht.

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