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Straub tourt smart - und gewinnt immer mehr an Sympathie

(Pfaffenhofen / Wolnzach , rt)

 

Karl Straub (Mitte) ist Landtags-Direktkandidat der CSU für den Pfaffenhofener Wahlkreis.

 

Polemisieren, das ist seine Sache nicht. Von daher passt es zu Karl Straub, dem Pfaffenhofener Direktkandidaten der CSU für den Landtag, dass er, nur um des Effektes willen, keinen großen Auftritt hinlegt oder einen Werbegag nach dem anderen aus der Hosentasche zaubert. "Bodenständig soll man bleiben, auch im Wahlkampf", ist Straub überzeugt. Beweisen, dass man genügend Ausdauer und Ideen hat, um später im politischen Alltag zu bestehen, das kann der sportbegeisterte Politiker auch auf seinen Touren durch den Landkreis. Da geht er auf die Menschen zu, um zu erfahren, wo aktuell der Schuh drückt, aber auch, um zu hören, was in der Vergangenheit durchaus gut gelaufen ist.

Mit Leib und Seele nah am Bürger, das ist ihm lieber als marktschreierisches Getöse. Dennoch Gehör zu finden, ist da freilich nicht so einfach, wie vielleicht manch einer glauben möchte. Fad und leidenschaftslos, das darf man als Kandidat einer Partei im Wahlkampf freilich auch nicht sein. Ein Tag ausschließlich im Kreis der Familie kann von daher getrost abgeschrieben werden.

Wenige Wochen vor der Landtagswahl heißt es vorrangig, fundierte Überzeugungsarbeit bei den Leuten zu leisten. Einen beliebiger Tag am Wochenende sieht bei ihm dann etwa so aus: Straub krabbelt um sechs Uhr früh aus dem Bett und beginnt zusammen mit seiner Frau Gabriele den Tag mit dem Zubereiten des Frühstücks. "Meine beiden Buben, 11 und 15 Jahre alt, wollen halt auch einmal von ihrem Vater verwöhnt werden", sacht Straub lächelnd.

In der Kreisstadt warten derweil die Parteifreunde unter dem weiß-blauen Sonnenschirm am Infostand auf sein Kommen. Bis in die Mittagszeit wird er dort verbringen. Was ihn an diesem Tag sehr betroffen macht, das ist ein Mann, der die gesamte CSU-Mannschaft "in die Hölle" wünscht. "Das hat schon nichts mehr mit Wahlkampf zu tun", sagt Straub und bedauert, nicht erfahren zu haben, was diesen Menschen eigentlich derart verärgerte, dass er sich so im Ton vergriff. "Politik mit Anstand und Niveau", das wünsche er sich. Auch was den Umgang politischer Gegner untereinander betrifft. "Gottseidank sind die meisten Gespräche sachlicher, aber deshalb nicht weniger emotional", sagt der Landtagskandidat und wendet sich einem Seniorenpaar zu, das sich über ihre mehr als mäßige Rentenerhöhung ärgert und der Politik die Schuld dafür gibt. "Berechtigt", konstatiert Straub und erläutert den beiden fachkundig die Ursache und Wirkung der aus der Vergangenheit stammen Bemessungsgrundlangen. Natürlich muss man daran in Zukunft etwas ändern, das weiß auch Straub. Ebenso wie bei der Polderproblematik in Münchsmünster. Ein schwieriges Thema, das es gilt, genau zu durchdenken. Aber auch das sieht Straub sportlich und als Kämpfernatur hat er bereits Pläne zur Lösung im Kopf. Als engagierter Politiker wird er den Weg konsequent gehen. Völlig klar ist aber auch, dass Straub auf der Seite der Landwirte ist, wenn es etwa um die Problematik der Ausgleichsflächen für die Hochwasserfreilegung geht. Da gehe er konform mit seinem Freund und CSU-Listenkandidaten Max Weichenrieder. Der sagt, dass es nicht sein könne, das Eigentum anderer wegzunehmen, um sein eigenes zu erhalten.

 

Auch das gehört zum Wahlkampf: Wett-Hopfenzupfen auf der Bühne mit politischen Gegnern aber auch Freunden - wie hier beim Hopfazupfajahrtag in Scheyern.

 

Vielfach angesprochen wird von den Passanten die Einmischung der EU in viele Dinge des täglichen Lebens. Straub entgegnet dazu, dass es vielleicht auch daran liege, dass "wir die Vorgaben der EU zu streng auslegen." Während er für eine liberalere Auslegung plädiere. Junge Eltern bleiben ebenfalls stehen am CSU-Stand. Sie wollen die Hintergründe zur Schulpolitik erfahren. Geduldig erklärt Straub die Position der CSU. Und auch er persönlich stehe als Vater zweier Schulkinder hinter dem dreigliedrigen Schulsystem, dem er "absolute Durchlässigkeit" attestiert. "Theoretische pädagogische Ansichten sind in der täglichen Praxis schnell überholt", so Straub, und man könne doch nicht alles über einen Kamm scheren. Grundlegende Informationen zur Pädagogik hat sich Straub bereits früh bei seiner Frau, einer gelernten Erzieherin, geholt. "Zuwendung und Nähe", seien die Zauberworte einer gelungenen Elternschaft; dazu brauche man - von Ausnahmen abgesehen - keine Betreuung vom Kleinkindalter bis zum Studium. "Ich bin der Meinung, dass die allermeisten Eltern grundsätzlich in der Lage dazu sind, ihre Kinder zu erziehen."


Der Unternehmer Straub überzeugt die Menschen ebenso gerne in Diskussionen von seiner Mittelstandspolitik und wehrt sich unter anderem dagegen, jetzt mit der Vermögens- und Erbschaftssteuer eine Neiddebatte zu schüren. "Für mich ist das eine Substanzbesteuerung des Mittelstandes und damit ein Jobkiller, das kann man ernsthaft doch nicht wollen", empört sich Straub, der bekennender Freund des direkten Weges und der schnellen und gleichermaßen fundierten Lösungen ist. Auch der Mindestlohn sei für ihn nicht das Thema. "Ja, der muss sein, aber es soll auch regionale Unterschiede in seiner Höhe geben dürfen, so kann man etwa mit 8,50 Euro Stundenlohn in manchen Regionen sehr gut leben, in München dagegen nicht."

 

Nach Pfaffenhofen steht eine Tour zu den Badeseen des Landkreises an, die die Junge Union organisiert hat. Zusammen mit dem Bundestagskandidaten der CSU, Erich Irlstorfer, verteilt er gut 300 Strandbälle auf dem der bayerische Löwe prangt. Straub findet oftmals eigene, um nicht zu sagen eigenwillige Wege, um Bürgern Hilfestellung zu geben. Das ist im Landkreis mittlerweile bekannt und das wird auch von CSU ferneren Mitmenschen goutiert. Zugleich ist er aber durchaus und sofort an der Seite seines Ministerpräsidenten, wenn er dessen Aussagen für richtig und folgerichtig hält. So auch in der leidigen Diskussion um die Abstandsflächen bei Windrädern, die Seehofer ja bei 2000 Meter sehen will. Über die tatsächlichen Hintergründe dafür wird kaum gesprochen. Straub erklärt sie jungen Leuten, die ihn dazu am Kiesstrand ansprechen. Und sie erfahren, dass sich in ganz Bayern nur ganze vier Landkreise - darunter auch Pfaffenhofen mit seinen 19 Gemeinden, die alle an einem Strang zogen - dazu durchringen konnten, eine Positivplanung in Auftrag zu geben. Seehofer versuche nun, mit seinem Vorstoß zusammen mit Sachsen zu retten, was zu retten sei. Das bedeute, die mehr oder minder ungeordnete und willkürliche Verspargelung der Landschaft mit Windrädern zu verhindern und so die Interessen der Bürger zu wahren. Das bedeute deshalb noch lange nicht das Ende der Windkraft in Bayern und auch nicht jener im Landkreis. Die Badegäste jedenfalls sind beeindruckt, denn "so hat uns das noch niemand gesagt."

 

Mit Herz und Hirn Politik mit dem Volk und für das Volk zu machen, das kennzeichnet Karl Straub, den CSU-Direktkandidaten für den Pfaffenhofener Wahlkreis - und selbst am Heideweiher begeistern sich auch Badegäste für ihn.

Apropos Seehofer, der ja eine Pkw-Maut für ausländische Pkw fordert und von der von seinen Widersachern behauptet wird, sie sei nach EU-Recht nur zu haben, wenn auch die Inländer dafür blechen, auch dazu kennt Straub die Hintergründe. "Es gibt Rechtsgutachten, die Seehofers Forderung untermauern, und zwar ohne eine Mautbeteiligung der inländischen Autofahrer."

 

Straub ist als Unterstützer der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis der Floriansjünger gerne gesehen.

 
Mittlerweile hat Straub an diesem Tag das dritte Mal sein Hemd gewechselt. Am Abend steht ja der Besuch des Sommernachtsfest, das die Freiwilligen Feuerwehr in Langenbruck organisiert hat, auf dem Terminkalender. "Die Stimmung ist ausgesprochen gut", freut sich Straub. Mitten in der Feier plötzlich der Alarm zum Ausrücken. Die Floriansjünger lassen Essen und Trinken stehen, werfen sich in ihre Uniformen und brausen ab. Für Straub "ein einschneidender Beleg dafür, welche Leistungsstärke und Leistungsbereitschaft unsere Freiwilligen Feuerwehren haben." Für mich gehört die Feuerwehr zu einer der wichtigsten Institutionen in ganz Europa. Sie würde den Staat Milliarden kosten, müsste er dieses Engagement der Bürger selbst übernehmen. "Wir können dafür nur sehr dankbar sein."


Die offiziellen Aufgaben neigt sich ihrem Ende zu. "Die Stimmung bei dem Menschen hier im Landkreis ist auf alle Fälle besser als im Wahljahr 2008", meint Straub im Auto auf der Fahrt nach Hause. Und er hoffe jetzt sehr, dass am Wahltag auch jene in Erinnerung kommen, die in der davorliegenden Zeit weniger laut geschrien, trotzdem aber bereits viel für den Bürger erreicht hätten.


Im Idealfall macht er es sich nach einem anstrengenden Wahlkampftag auf der Couch bequem, genau zum Beginn der Sportschau, die er zusammen mit seinen Buben ansieht. An diesem Abend aber wurde es doch wieder einmal später und so sitzt Straub zusammen mit seiner Frau bei einem Glas Rotwein. Nicht jedoch, ohne nebenbei schon wieder den Plan für den kommenden Tag im Kopf durchzugehen.

 

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