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Großer Andrang bei Gemeinderatssitzung

(Rohrbach, wk)

Wer als Gast an der Sitzung des Gemeinderates teilnehmen wollte, war mehr als überrascht, denn erstmals seit langer Zeit war der Sitzungssaal mit Zuschauern komplett belegt. Doch nicht der Entwurf eines neuen Bebauungsplans für das erweiterte große Baugebiet „Schelmengrund“ war von Interesse, sondern der Feuerwehrplan für die Ortsteile Gambach, Rohr und Waal/Osenzhausen.

stark besetzte Zuschauerreihen


Der von einem Fachinstitut erstellte Feuerwehrbedarfsplan hatte schon vor seiner Veröffentlichung für Unruhe bei den Ortsteilfeuerwehren gesorgt, war doch bei vielen Feuerwehrleuten der Verdacht aufgekommen, dass die Ortsteilfeuerwehren im Gegensatz zur Rohrbacher Feuerwehr benachteiligt werden sollten, hatten diese doch ein komplett neues Gebäude und neue Ausrüstung bekommen. Doch Bürgermeister Peter Keck hatte immer wieder betont, dass keine Feuerwehr benachteiligt werden sollte. Außerdem hatte sich ein Arbeitskreis des Gemeinderates intensiv mit Themen der Feuerwehr befasst. Klar war aber, dass nicht jede Ortswehr mit eigenen Fahrzeugen und Ausrüstungen ausgestattet werden kann und dass die bestehenden Gebäude in Gambach, Rohr und Waal für die Aufnahme der notwendigen Fahrzeuge und Geräte zu klein sind. Aus diesem Grund entstand die Überlegung, ob es für diese drei Ortsteile nicht sinnvoll sei, ein gemeinsames Gebäude mit gemeinsamer Nutzung der Technik zu errichten. Nach mehreren Gesprächsrunden mit den Verantwortlichen der Ortsteilwehren wurde am 24. April vereinbart, ein gemeinsames Gebäude in Rohr zu errichten, in dem zwei Feuerwehrfahrzeuge (Löschfahrzeug, Mannschaftswagen) untergebracht werden sollen. Angedacht war ein freies gemeindeeigenes Grundstück in Rohr an der Straße Richtung Gabiswegtal. Auf dieser Basis wurde die Vorlage für den Gemeinderat erstellt, doch der erste, der sich dagegen wandte, dass ein Grundstück in Rohr festgeschrieben wird, war Josef Daniel (CSU) aus Waal, der scheinbar von Feuerwehrkameraden andere Informationen hatte. Er widersprach auch, weil er das Grundstück mit 895 m² als zu klein für Fahrzeuge, Technik und Spinde für gut 100 Feuerwehrleute ansah, dem auch Hermann Rottmair (CSU) aus Rohr beipflichtete. Bürgermeister Keck war doch arg verwundert, „Ich frage mich, warum wir seit 2015 das Thema behandeln und am 24.4. mit allen Verantwortlichen der Feuerwehren Einigkeit erzielt hatten – jetzt können wir nicht wieder vor vorne anfangen“, so der Bürgermeister. Hermann Rottmair plädierte statt eines Neubaus auf dem „kleinen“ Grundstück für den Abriss des alten Feuerwehrgebäudes und einen Neubau am alten Platz (Grundstück 2.075 m²) mit einem großen Saal; auch der Spielplatz könne bestehen bleiben, schließlich sei im Süden des Grundstücks noch viel Platz – außerdem bräuchte die Gemeinde nicht zwei Häuser in Rohr unterhalten, denn der Plan war, die alten Feuerwehrhäuser als Treffpunkte für Feuerwehr und Vereine der Ortsteile bestehen zu lassen.

das alte Feuerwehrhaus rechts - nicht links

 

Darüber hinaus wurde auch über die notwendige Anzahl der Parkplätze diskutiert, so dass Bürgermeister Keck die Beschlussvorlagen abänderte und im Grundsatzbeschluss die Festlegung auf Rohr strich (einstimmig angenommen) und für den Neubau eines Feuerwehrgebäudes Rohr als primäres Ziel festlegte; sollte sich aber erweisen, dass das Grundstück für den notwendigen Bedarf zu klein sei, so müsse neu geplant werden (3 Gegenstimmen aus der CSU). Bei der Vergabe des Planungsauftrages für den Neubau gab es wiederum eine Gegenstimme aus der CSU (J. Daniel). Einstimmig wurde dagegen beschlossen, dass die Gemeinde die alten Feuerwehrgebäude in den drei Ortsteilen der Feuerwehr und den örtlichen Vereinen weiterhin zur unveränderten Nutzung überlässt.
 

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