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Geschichten aus der Maikäfersiedlung bei Musik aus der Karibik

(Rohrbach, rs)

Multi-Kulti und generationenübergreifend in der Besetzung, Musik aus der ganzen Welt auf der Bühne: Free Beer & Chicken war am Samstagabend zu Gast in der Rohrbacher Kulturwerkhalle. Der Mundharmonika-Virtuose Blues Harp Slim hatte seine beiden Söhne Ferdinand (Piano) und Valentin (Percussion, Gesang) sowie Ron Cairo aus Aruba in der Karibik (Gitarre) und den US-Amerikaner Eddie Taylor (Saxophon) mitgebracht. Gemeinsam begeisterten sie das Incontri-Publikum mit abwechslungsreicher, rhythmischer Musik unterschiedlichster Stilrichtungen.

Geschichten aus der Münchener Maikäfersiedlung bei Musik aus der Karibik; so könnte man das Konzert charakterisieren. Blues Harp Slim erzählte zwischen den Songs gerne und unterhaltsam Anekdoten aus seinem - nicht nur musikalischen - Werdegang. Als Musiker in der "Volkswohnanlage" im Münchener Stadtteil Berg am Laim war man in vielerlei Hinsicht durchaus ein Exot. Was seine musikalischen Exkurse jedoch in keiner Weise eingrenzen sollte: Reggae, Blues, Zydeco, Calypso und Jazz - von karibischen und südamerikanischen Traditionals über J.J. Cale und die Neville Brothers bis hin zu Tom Waits und sogar Herbie Hancock reichte das Spektrum der Setlist.

Gut, dass die Musiker diese musikalische Vielfalt gewissermaßen bereits in die Wiege gelegt bekommen haben: Ferdinand und Valentin natürlich im wahrsten Sinne des Wortes durch ihren Vater; Ron Cairo als Kind der Antillen-Insel Aruba wuchs quasi mit Reggae, Samba und Calypso auf, während Eddie Taylor mit dem "American Folkblues Festival" als Saxophonist des legendären T-Bone Walker nach Europa kam. Sie wollen"den Bogen spannen von der afro-amerikanischen zur afro-karibischen Musik", nicht weniger ist der Anspruch von Blues Harp Slim. Einladungen zu Auftritten beim legendären French Quarter Festival in New Orleans sind Beleg, dass das gelungen ist.

Mundharmonika (Harp), Akkordeon oder auch Kalimba - ein afrikanisches Daumenklavier, Foto rechts - sorgen bei alledem für die typischen Klänge. Gerade zu letzterem hatte Blues Harp Slim eine nette Geschichte zu erzählen: als er auf der Kalimba klimpernd durch München spazierte, hörte er aus einer Gruppe Jugendlicher die Aussage "der hat aber den total geilen Sound dabei, hoffentlich gehen ihm die Batterien nicht bald aus". Generationenübergreifend eben - nicht nur in der Besetzung.
 

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