Für 17.000 Euro ist die Stadt dabei
(Mainburg, sh)
Abens-Donau entscheiden sollen. Wegen zu großer Unschlüssigkeit beantragte Thomas Kastner einen Antrag zur Geschäftsordnung und stellte damit die Entscheidung zurück. Am Dienstag – also mehr als ein halbes Jahr später – nahm sich das Gremium dem Sachverhalt erneut an. Ergebnis: Mit zwei Gegenstimmen ist die Stadt als Gesellschafter dabei.
Im Oktober scheiterte man an der Diskussion, ob es überhaupt Sinn mache, sich an der Abens-Donau Energie GmbH zu beteiligen. Ein bisschen Überzeugungsarbeit im Stadtrat war auch jetzt noch nötig. Die Abens-Donau Energie beliefert als kommunaler Energieversorger in der Region mit günstigem und umweltfreundlichem Ökostrom. An ihrem Firmensitz in Mainburg verantwortet das regional verwurzelte Unternehmen die Strominfrastruktur der Stadt schon seit Dezember 2015.
Mit einer einmaligen Zahlung von 17.457,00 Euro erhält die Hopfenstadt 5,8 Prozent nun eine Beteiligung am Gesamtunternehmen. „Damit haben wir nicht viel mitzureden“, wandte Konrad Pöppel (ÖDP) ein. Allgemein wollten ihm und seiner Fraktionskollegin Annette Setzensack das Geschäftsmodell des Energieunternehmens nicht so recht schmecken: „Das Gesamtkonstrukt gefällt mir nicht. Ich sehe den Nutzen für unsere Stadt nicht“, sagte Setzensack. Nach eigener Recherche über die Herkunft und Art des Ökostroms monierte sie, der Strom stamme zu einem Großteil nicht aus dem Landkreis, sondern komme aus dem Handel mit anderen Konzernen. Beim „Ökostrom“ handle es sich ihrer Meinung nach um Graustrom, der veredelt wird.
Ratschef Reiser dagegen plädierte eindeutig für die Dezentralisierung. „Wir wollen regional sein. Wieso sollten wir ein ortsansässiges Unternehmen nicht unterstützen?“, fragte er. Nirgendwo ist der Kundenkreis des Anbieters so hoch ist wie in Mainburg (derzeit ca. 600 Kunden). Mit einem Kundencenter in der Abens-Passage ist man direkt vor Ort vertreten und hat schon viele zufriedene Kunden generieren können.
Gesellschafter der GmbH sind nach dem Geschäftsmodell folgende Unternehmen: Energie Südbayern (ESB), die Stadtwerke Kelheim GmbH & Co. KG, die Stadtwerke Neustadt sowie die Kommunen des Landkreises Kelheim. Unverändert positiv stand die CSU-Fraktion hinter dem Vorhaben: „Wir müssen einen Gegenpol zu großen Energieanbietern setzen“, appellierte Thomas Kastner. Am Ende fiel der Beschluss im Gremium nahezu einstimmig. Aber ohne die beiden Stimmen der ÖDP Fraktion.
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