Liederkranz Reichertshofen erhält Zelter-Plakette
(Reichertshofen, rt)Foto: Liederkranz Reichertshofen und Umgebung
Bernd Sibler, der Staatsekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst, hat kürzlich im Rahmen der „Europatage der Musik“ in Landsberg bei einem Festakt dem Liederkranz Reichertshofen und Umgebung sowie drei weiteren Chören die Zelter-Plakette des Bundespräsidenten verliehen.
Die Zelter-Plakette ist als Auszeichnung für Chorvereinigungen bestimmt, die sich im langjährigen Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens erworben haben. Sie gilt als die höchste staatliche Anerkennung für langjährige Bemühungen und besondere Leistungen auf dem Gebiet des Chorgesanges und kann frühestens zum 100-jährigen Bestehen eines Chores verliehen werden. „Die Vorstandschaft nahm diese hohe Auszeichnung mit großer Freude entgegen, voller Dankbarkeit für den ausdauernden Einsatz der zahlreichen Vorgänger, deren Wirken diese Verleihung ermöglichte und sehr glücklich darüber, dass der Liederkranz für die Zelter-Plakette ausgewählt wurde“, heißt es vom Liederkranz.
Der Liederkranz Reichertshofen und Umgebung blickt auf eine 120-jährige Geschichte zurück. Die eigentliche Gründung mit anschließender Vorstandschaftswahl erfolgte nach einem mehrmonatigen Vorlauf mit ersten gesanglichen Aktivitäten am 27. Oktober 1897. Anfänglich bestand der Verein aus zwei Abteilungen, den Sängern und den Blechmusikern.
Erste Herberge für den frischgebackenen Verein bot das Gasthaus Oberbräu, das aber nicht identisch ist mit dem heutigen Gebäude. Ein Jahr später jedoch gingen die Blechmusiker eigene Wege und trennten sich von den Sängern.
Zulauf hatte der Verein, wie seine genaue Bezeichnung „Liederkranz Reichertshofen und Umgebung“ aussagt, in den ersten Jahren nicht nur aus dem Ort selbst, sondern sein Einzugsgebiet war für die damaligen Verhältnisse relativ groß. Sänger aus Baar, Berg im Gau, Ebenhausen, Ebenhausen-Werk, Fahlenbach, Hög, Hohenwart, Karlskron, Lichtenau, Manching, Oberstimm, Puch, Ringsee, und Unsernherrn gehörten dem Verein an.
Nach 110 Jahren als reiner Männerchor öffnete sich 2007 der Liederkranz für Frauen. Die musikalische Basis des Chores wurde breiter und die Qualität des Gesangs steigerte sich. In der Vereinsgeschichte gab es große Schwankungen, unerwartete Höhepunkte, lähmende Tiefen und auch kriegsbedingte Zwangspausen. Aber bereits seit mehreren Jahrzehnten ist der Liederkranz ein konstanter Teil des kulturellen Lebens der Marktgemeinde.
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