Der Traum vom Hallenbad
(Pfaffenhofen, wk)Schon lange haben die Pfaffenhofener von einem Hallenbad für die Öffentlichkeit geträumt. Aufgrund des Bürgerentscheides kommen sie nun langsam diesem Traum etwas näher. Bereits 2011 wurde ein Bebauungsplan beschlossen, der in diesem Jahr aktualisiert wurde. Im April beschloss der Stadtrat, ein Fachbüro zur Projektsteuerung zu beauftragen und in der gestrigen Sitzung wurden die ersten Zahlen und Planungsdaten vorgetragen.
mögliche Lage des Hallenbades im Schulgelände
möglicher Grundriss des Hallenbades (rot: Saunabereich, rosa: Umkleide)
Constrata-Geschäftsführer Jens-Wilhelm Brand präsentierten den Stadträten ein umfangreiches Raumprogramm mit allen technischen Details. So ist ein 12,5 x 25 Meter-Becken für den Sport- und Schulbereich geplant, der auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Ein Kombi-Becken als Kurs-, Lehrschwimm- und Nichtschwimmerbecken mit 10 x 12,5 Metern sowie ein Kleinkinderbecken sind vorgesehen, außerdem ein Ganzjahres-Außenbecken sowie ein Saunatauchbecken. Optional sind 3 Saunen vorgesehen sowie natürlich Umkleidekabinen, Toiletten und Duschen. Das Hallenbad soll von den 5 Pfaffenhofener Schulen genutzt werden können: Josef-Maria-Lutz-Grundschule, Grundschule Niederscheyern, Grund- und Mittelschule Pfaffenhofen, Georg-Hipp-Realschule und Schyren-Gymnasium. Letztere beiden gehören dem Landkreis, der sich entsprechend an den Kosten beteiligen würde. Die schulaufsichtliche Genehmigung liegt bereits vor, so dass auch von der Regierung Oberbayern Zuschüsse zu erwarten sind. Diese Genehmigung beinhaltet aber auch die Forderung nach einem 1-Meter-Sprungbrett und einer Wassertiefe von 3,40 Metern im Sprungbereich, was aufgrund der Bodensituation (Auftrieb durch Grundwasser) zu Mehrkosten führen könnte.
Das Bad soll auf eine Besucherzahl von 100.000 im Jahr geplant werden sowie 10.000 Schüler; für eine Sauna wird ein Besucherpotential von 30.000 Besuchern geschätzt. Da aufgrund der Besucheranalyse und der umliegenden Wohnbebauung mit Schallimmissionen zu rechnen ist, schlägt der Projektsteuerer ein Parkdeck vor. Der Gesamt-Bruttokostenrahmen liegt bei 17,4 Mio. Euro, wobei die Zuschüsse und Vorsteuern noch abgezogen werden müssen, so dass die Stadt bei voraussichtlich 15,4 Mio. Euro landen wird. Doch ob diese Kostenhöhe bei den derzeit flott steigenden Baupreisen gehalten wird, ist fraglich. Und in den Kosten sind noch nicht der Abbruch des alten Schwimmbades, der Parkplatzbau und die Sauna enthalten.
Hallenbad Ingolstadt, ein Arch. Krieger-Projekt; Foto Krieger Architekten
Die für die Bauplanung vorgesehene Arbeitsgemeinschaft Köhler-Eichenseher wird das auf Schwimmbadbau spezialisierte Büro Krieger Architekten aus Velbert hinzuziehen. Deren Geschäftsführer Thomas Kalman stellte in der Sitzung sein Büro mit repräsentativen Bilder realisierter Schwimmbäder vor, die einen Eindruck von der Qualität dieses Büros lieferten; so wir in den nächsten Tagen in München ein von diesem Büro geplantes Schwimmbad von Oberbürgermeister Reiter eröffnet.
In der nachfolgenden Diskussion lehnte Stadtrat Haiplik (ÖDP) eine Sauna als nicht notwendig ab, doch Bürgermeister Herker (SPD) plädierte dafür, bei der Planung die Sauna weiter zu berücksichtigen – streichen können man dann immer noch. Fraktionssprecher Martin Rohrmann (CSU) bezeichnete das geplante Hallenbad als ein Leuchtturmprojekt, warnte aber davon, die Folgekosten zu vergessen, denn die späteren Generationen hätten diese zu tragen, deshalb erwarte er von den Planern auch Berechnungen der Folgekosten. Projektsteuerer J.-W- Brand bezeichnete 12 Euro je Einwohner als deutschen Durchschnitt (das wären gut 3 Mio. Euro/Jahr). Aber trotz der Bedenken, was die Folgekosten angeht stimmten alle Fraktionen für die Fortführung der Planung und einer Kostenschätzung aufgrund des vorgelegten Raum- und Funktionsprogramms.
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