Aktionswoche ab 11. September: Check meinen Chip
(Pfaffenhofen, hal/rt)Kater Danilo wirkt eher überrascht als ängstlich In wenigen Augenblicken ist das Werk vollbracht und der Kater gechipt. Foto: Paul Ehrenreich
Unter dem Motto „Check meinen Chip“ bittet der Tierschutzverein Pfaffenhofen in Kooperation mit dem Deutschen Tierschutzbund und dem Bundesverband praktizierender Tierärzte darum, den Registrier-Chip seines Haustieres regelmäßig zu überprüfen und auf dem aktuellen Stand zu halten. Alljährlich in der zweiten Septemberwoche wird daran erinnert.
Der Chip oder auch Transponder ist eine Art Personalausweis für Haustiere. Er wird auf der linken Halsseite des Tieres platziert und sendet keinerlei Strahlen aus, ist für den Vierbeiner also völlig gefahrlos. Auf ihm befindet sich nur ein 15-stelliger Code, der von jedem Tierheim, aber auch von einigen Polizeidienststellen ausgelesen werden kann. Erst wenn dieser Code bei entsprechenden Stellen mit Kontakt-Daten des Besitzers verknüpft wird – zum Beispiel beim Haustier-Register des Deutschen Tierschutzbundes – ist das Tier registriert und der tierische Ausreißer schnell wieder daheim. Nur wenn die Daten stimmen, kann ein entlaufenes Haustier dem Besitzer schnell zurückgegeben werden. Das heißt, oftmals innerhalb von 24 Stunden, meist sogar in noch weniger. Genau hier hakt es. „Leider sitzen Fundtiere oft Wochen, manchmal Monate bei uns ebenso wie in anderen Tierheimen, weil die hinterlegten Daten nicht mehr stimmen. Etwa, weil die Besitzer umgezogen sind. Oder weil eine Telefonnummer nicht mehr stimmt“, sagt Sandra Lob, Leiterin der Tierherberge Pfaffenhofen. Schlimmer noch, sehr häufig komme es vor, dass das Tier zwar einen Chip unter der Haut habe, aber mit der 15-stelligen Nummer keinerlei Kontaktdaten des Besitzers gespeichert seien. „Das ist, als würde man einen Ausweis bei sich haben, in dem nichts eingetragen ist. Natürlich ist so ein Pass völlig nutzlos.“
Rückfahrkarte für Ausreißer
Tierbesitzer glauben häufig, mit der Verabreichung des Chips sei alles Notwendige getan, oder dass Tierärzte den Chipcode automatisch anmelden, sobald sie ihn dem Tier unter die Haut gesetzt haben. „Mittlerweile erledigen viele Veterinäre das beim Termin gleich mit. Dazu verpflichtet sind sie allerdings nicht“, sagt Lob und empfiehlt augenzwinkernd, in der Tierarzt-Praxis einfach nett darum zu bitten.
Oder man macht es im Internet selbst. Das ist einfach und dauert nur wenige Minuten. Auch der Tierschutzverein Pfaffenhofen hilft dabei, und zwar kostenlos.
Hund, Katz und Kleintier brauchen übrigens keine Angst zu haben vor dem Besuch beim Onkel Tierdoktor. Der Chip ist lediglich so groß wie ein Reiskorn und wird mit einer kleinen Spritze stets auf der linken Halsseite unter die Haut gesetzt. Das piekst allenfalls ein bisschen, ist aber weder dramatischer noch schmerzhafter als eine normale Impfung. Ein Leckerli nach getanem Werk lässt die ganze Aufregung bald wieder vergessen und als nächste Belohnung fürs Bravsein geht es mit Herrchen oder Frauchen gleich wieder mit nach Hause.
Sandra Lob rät: „Verschieben Sie es nicht und spendieren Sie Ihrem Liebling jetzt einen Chip. Sie tun ihm damit Gutes, denn es kann seine Rückfahrkarte sein, sollte er irgendwann verloren gehen. Nicht zuletzt schonen Sie in diesem Fall auch Ihre eigenen Nerven.“
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