Interview mit Kunst im Gut-Veranstalterin Margit Grüner
Hallertau.Info hat mit der Gründerin und Veranstalterin Margit Grüner ein Interview nach der 35. Auflage von „Kunst im Gut“ geführt.
Wie geht es Ihnen jetzt, nach Ende des diesjährigen Festivals?
Nun, vielleicht zwei Stunden habe ich in der ersten Nacht von Freitag auf Samstag geschlafen. Bis 22.30 Uhr waren wir hier im Prielhof herunten, weil immer wieder neue Künstler angereist kamen, die staubedingt nicht früher hier sein konnten. Gerade die Künstler aus den Niederlanden kamen so spät. Ja und dann bin ich ab 3 Uhr morgens am PC gesessen. Es muss bei so einer Veranstaltung ja alles punktgenau funktionieren. Ab 7 Uhr morgens war ich dann wieder auf dem Prielhof-Gelände.
Heuer haben sich über 100 Künstler auf dem Prielhof-Gelände, in den Gehöften und Stallungen präsentiert. Wie schaffen Sie es, immer wieder neue und wirkliche Designer und Kunsthandwerker zu finden?
Wir bekommen mehrere Hundert Anfragen von Ausstellern. Einmal waren es 600. Schmuck- und Textildesigner gibt es zuhauf, da muss ich immer abwägen, wer dann die Zusage bekommt. Ich besuche auch jeden Künstler persönlich, begutachte das Atelier und schaue mir die Arbeiten an. Das ist ein Großteil meiner Arbeit. Auf alle Fälle ist es mir ein persönliches Anliegen, dass es Spaß macht, auch für die Besucher. Es ist eine gute Linie, hier allein durch die verschiedenen Kids-Workshops schon die Kinder an Kunst heranzuführen. Es macht mir große Freude, die Besucher hier zu sehen, relaxt, beschwingt, mit guter Laune und nicht alle starren aufs Smartphone (lacht: weil hier ein Funkloch ist!)
Sie haben auch Ihre Sonderschau „Ludwig II. und die Königinnen“ heuer ausgestellt. Wie kam es dazu?
Die Idee dazu hatte ich schon länger und als Kunst im Gut dann im Mai nicht mehr zustande kam, auch vermehrt Zeit. Diese habe ich genutzt; teilweise aber auch bis zu 14 Stunden am Tag daran gearbeitet. Nun habe ich bereits wieder Eingebungen für die Große Einzelausstellung von Mitte Mai bis Mitte Juli 2018 im Schloss Höchstädt a.d.Donau, dem Sitz des Museums Deutscher Fayencen. Vielleicht entwerfe ich eine Brezenkönigin, eine Gemüsekönigin oder eine ganz andere. Wer weiß?
Das 35. Mal hieß es heuer „Kunst im Gut“. Wie kam das alles zustande?
1994 fand das Kunstfestival das erste Mal statt. Dann in den Anfangsjahren einmal im Jahr und bis 2016 jedes erste Mai- sowie Oktoberwochenende. Und nun wieder nur mehr einmal im Jahr. Das war die Auflage des Landratsamtes bezüglich der anderen in Scheyern jährlich stattfindenden Großveranstaltungen. Natürlich finde ich es persönlich sehr schade; aber auch von Seiten der Künstler, die sich bei Kunst im Gut natürlich gerne zweimal jährlich präsentieren würden. Von den Besuchern ganz zu schweigen. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, ist zweimal jährlich Kunst im Gut auch nicht zuviel gewesen. Aber Pater Lukas vom Kloster Scheyern hat mir zugesagt, dass 2019 – 900 Jahre Kloster Scheyern – und zeitgleich 25 Jahre Kunst im Gut die Veranstaltung wieder zweimal stattfinden soll. Und zum Dank für die Überlassung des Prielhofgeländes heuer werde ich ihm diese bayrische Gebetsmühle aus dem Atelier der Holzbilderhauerin Franziska Bürger überreichen.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.