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Martini-Dult Pfaffenhofen 2017

(Pfaffenhofen, mh)

 

Schon am frühen Vormittag hatten die Firanten ihre Stände aufgebaut und ihre Waren präsentiert. Bis in den Nachmittag hinein hatten die Besucher der Martini-Dult in Pfaffenhofen noch Wetterglück, doch dann öffnete der Himmel seine Schleusen und viele Regenschirme bestimmten das Bild.


Die Pfaffenhofner hatten anscheinend den Wetterbericht befragt, oder die Wetter APP, wie es sich in digitalen Zeiten eher durchsetzt. Ganz ohne Digital, pur analog, über den Hauptplatz und die Innenstadt zu schlendern, ist dann doch „viraler“, wie der „Digital Nativ“, neudeutsch auf Facebook postet.


Die Stände haben auch noch keine Internetadresse, die gebrannten Mandeln und die Thüringer verkaufen sich auch so. Apfelschnitten probieren, 5 kg Obst mitnehmen, es wird nicht geliefert, genauso sind der passende Gürtel, oder die warmen Wintersocken vom Umtausch ausgeschlossen.


In den geöffneten Innenstadtgeschäften wird das in Zukunft sicher anders, momentan ist der Dult -Sonntag sogar für die großen Ketten, die Gelegenheit, mit Sonderangeboten zu locken. Nachdem das Wetter lange genug gehalten hatte, strömten die vielen Besucher auch in die Läden, besser geht’s kaum.


Noch etwas Geschichtliches zum Abschluss: Das Wort Dult gehört zum Wortschatz der bairischen Dialektgruppe und ist bereits im 8. Jahrhundert belegt.[1] Ein verwandtes Wort dulþs gibt es im Gotischen, wo es so viel wie „ausgelassenes Fest“ bedeutet.[2] Dieser Ausdruck geht möglicherweise auf einurgermanisches Wort mit der Bedeutung ‚verharren‘ im Sinne von ruhen, Feiertag haben zurück[1] und kann so mit kirchlichen Feiertagen in Zusammenhang gebracht werden. Das Wort ist vermutlich im Zuge von Missionsbestrebungen in den süd- bzw. südostdeutschen Raum gelangt, wo es allein überlebt hat.


Das Wort Dult bezieht sich von jeher auf ein jährlich stattfindendes Fest mit kirchlichem Anlass (althochdeutsch tuld Fest, Feier; Jahrmarkt“[3], mittelhochdeutsch tult, dult auch: ‚Kirchenfest‘[4]). Während eines Festes zu Ehren eines Heiligen wurden in der Regel um die ihm geweihte Kirche Stände aufgebaut, um Waren anzubieten. Infolge dieser Tradition entstand das Kirchweihfest an Namenstagen von Heiligen, und die Bedeutung von Dult verlagerte sich zunehmend auf ‚Jahrmarkt‘ mit Betonung des volksfesthaftenCharakters.
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