Über zwei Millionen Euro für Gasthof-Post-Sanierung
(Pörnbach, rt)
Die Sanierung des unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen von der Gemeinde Pörnbach vor mehr als 25 Jahren erworbenen Gasthofes zur Post wird alles andere als günstig - sofern sie angesichts der Kosten überhaupt infrage kommt. Eine erste Schätzung wurde am gestrigen Dienstagabend auf der Gemeinderatssitzung bekannt. Demnach sind über zwei Millionen Euro zu investieren.
Stadtplaner Thomas Eckert von der Dömges Architekten AG stellte dem Gremium die entsprechende Machbarkeitsstudie vor. Diese ist notwendig, um die Bedarfsmeldung für die Städtebauförderung an die Regierung von Oberbayern zu melden. Die Frist, um mögliche Förderungen zu erhalten, die im kommenden Jahr berücksichtigt werden sollen, endet zum 1. Dezember. Eckert legte unter anderem die möglichen Nutzungen in dem dann neu zu ordnenden Quartier dar. So schlug er etwa einen Dorfladen oder Gewerbe im derzeitigen Wirtshausraum vor, der nordwestliche Teil könne mit einem Café aufleben. Im Obergeschoss wäre seinen Worten nach ein Rathaussaal samt Bürgermeisterzimmer möglich. Auch eine Praxis oder Kanzlei sei in dem Gebäude realisierbar. Eine Problematik bestehe allerdings in der Lindanbelastung im Dachgeschoss. Es seien darüber hinaus statische Eingriffe erforderlich und ein Schimmelschaden zu beheben.
Millioneninvestition erforderlich
Das Architekturbüro legte zur Ermittlung der Kosten als Vergleichsmaßstab und zur Sicherheit drei Kostenkennwerte zugrunde. Als einer der Kennwerte diente dabei das erst jüngst renovierte Rathaus in Altmannstein. Zugrunde gelegt wurde bei der Berechnung der Stand für 2017. Die Fachleute kamen dabei auf reine Baukosten in Höhe von 1,65 Millionen Euro ohne die Kosten für Außenanlagen und Planung. „Unterm Strich werden es über zwei Millionen Euro brutto“, so Eckert.
Eine offene Frage blieben die möglichen Förderungen durch die Regierung von Oberbayern oder das Denkmalamt gegebenenfalls jene vom Bezirk Oberbayern und die kaum ins Gewicht fallenden durch den Landkreis, so Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW). „Maximal sind 50 Prozent Förderung“ möglich , so Bergwinkel. Das wäre das Optimum, wenn bestimmte Kriterien eingehalten würden. So dürfte es in dem Gebäude dann keine beispielsweise auf Gewinn abzielende Unternehmen geben. Als realistisch hielt man aber eher zehn bis 20 Prozent. "Am Ende entscheidet das die Regierung“, sagte Bergwinkel. Die Bürgerbeteiligung habe gezeigt, dass ein großer Konsens bestehe, das Gebäude zu erhalten. Auch deshalb kam es wohl zu einem einstimmig abgesegneten Grundsatzbeschluss als Signal zur Bereitschaft, die Sanierung durchführen zu wollen.
Zuvor diskutierten die Räte jedoch eingehend über die Folgen der Zustimmung. Nachdem jedoch klar wurde, dass damit keine zwingende Verpflichtung verbunden sei, das Geld für eine Sanierung tatsächlich demnächst auch in die Hand zu nehmen und Eckert darauf hinwies, dass die Mittel über die Jahre auch fortgeschrieben werden könnten, konnte man sich im Gremium mit dem Beschluss anfreunden.
Würde sich der Gemeinderat nach Zusage der Fördersummen heuer noch für die Durchführung der Sanierung entscheiden, könnte das kommenden Jahr zu den Planungsarbeiten verwendet und das darauffolgende zum Bauausführungsjahr werden.
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