Bürgerversammlung Affalterbach
(Affalterbach, wk)Für die Ortsteilversammlung Affalterbach, Bachappen, Eckersberg, Eja, Gundamsried, Haimpertshofen und Kleinreichertshofen kamen Bürgermeister Thomas Herker, 3. Bürgermeister Roland Dörfler, Stadtrat Peter Heinzlmair, Stadtbaumeister Gerald Baumann sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Stadtwerke nach Affalterbach ins Gasthaus Lindermeir. Bürgermeister Herker hatte sich vorgenommen, seine bisherigen Vortragszeiten von 1,5 und 2 Stunden zu unterbieten – und er schaffte es, sogar mit Diskussion, bei 2 Stunden zu bleiben.
Es war, wie alle zwei Jahre in den Bürgerversammlungen in den Ortsteilen, eine Tour d´Horizon über die Ereignisses des Jahres 2017. Aber ganz im Gegensatz zu den Bürgerversammlungen in Tegernbach und Uttenhofen, war die Versammlung in Affalterbach von Sachlichkeit geprägt – es gab keine provozierenden Fragen und auch keine heißen Diskussionen. Noch nicht einmal das Thema Durchfahrtverbot für den Hauptplatz wurde von den Anwesenden angesprochen, dagegen aber von Thomas Herker, der die Sachlage in ruhigen Worten sachlich begründete und anhand von Zahlen und Grafiken untermauerte. Das Thema Hauptplatz nahm dann auch einen größeren Part in Herkers Darstellung ein und der Eindruck entstand, dass etwas sachlich und begründet erklärt werden kann, ohne dabei große Emotionen zu wecken.
Die über 60 Besucher der Versammlung, natürlich wieder überwiegend Männer mit einer minimalen Anzahl Frauen, harrten die ganze Vortragszeit in der gut gewärmten Gastwirtschaft aus und folgten Herkers Bericht, der mit PowerPoint-Folien hinterlegt war. Er ging ein auf die Anzahl der Einwohner, der Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Stadtwerke, auf die Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommenssteuer, die seit Jahren erfreulich sprudeln sowie auf die großen Ausgaben als da wären der Neubau der Grund- und Mittelschule, die Gartenschau, das geplante Hallenbad, die Feuerwehren, Kinderbetreuung, Wohnungsbauprogramm, Ausweisung von Baugebieten, der neue Flächennutzungsplan, der Breitbandausbau, die Verkehrsentwicklung, der Hauptplatz und der neue Wertstoffhof. Bei den Einkommenssteuern konstatierte er eine sehr gute Entwicklung, denn man habe dieses Jahr schon fast die Planung von 2020 erreicht, aber Pfaffenhofen sei von „Grünwald“ noch weit entfernt und die gute Finanzlage mache sich nach zwei Jahren auch in einer höheren Kreisumlage bemerkbar, selbst wenn der Hebesatz bei derzeit 45 Prozent bleiben sollte. Die Gewerbesteuer zeige zwar auch eine positive Entwicklung, doch sie sei für Schwankungen anfälliger. Der Schuldenstand der Stadt liegt unter dem bayerischen Durchschnitt mit einer Summe von 500 Euro pro Einwohner. Beim Breitbandausbau möchte die Stadt, dass die Ausbauarbeiten der Telekom zum Jahresende abgeschlossen sind und durch Aktivierung von Vectoring sollen Ende 2018 doppelte Geschwindigkeiten in den Ausbaugebieten erreicht werden. Die Gartenschau sei mit 335.000 Besuchern ein Erfolg gewesen und unterm Strich habe Pfaffenhofen mit der Gartenschau deutlich gewonnen. Herker ging auch auf die verschiedenen geplanten Baugebiete ein, auch in Affalterbach, obwohl dort die bisherige Planung nur um Kleinigkeiten erweitert worden sei. Das Wachstumspotential liege im Zeitraum von 20 Jahren bei gut 400 Einwohnern, was natürlich zu der Frage führte, wie das der Ortsteil verkraften könne. Herker beruhigte, denn schließlich sei der größte Teil der geplanten Baugebiete ohnehin schon in der Planung gewesen, außerdem würde die ausgewiesene Fläche sukzessive bebaut, so dass auf die Zeitdauer gesehen wenige Probleme zu erwarten seien. Außerdem greife hier auch das Einheimischen-Modell mit 50 Prozent, so dass in erster Linie Einheimische (Pfaffenhofener!) und nicht Auswärtige zum Zuge kommen. Insgesamt plane die Stadt ein moderates Wachstum von 1 Prozent, denn man wolle sich nicht dem Druck, der von außen komme, öffnen.
Die nach dem Vortrag gestellten Fragen bezogen sich auf ortsteilspezifische Probleme wie Rasenmähen und Parkplatzreinigung, einen Löschweiher, Breitbandanschluss für Eja, Dichtigkeitsprüfung von privaten Abwasserkanälen, den Hochwasserschutz und die Frage nach der Kapazität der örtlichen Kläranlage, wenn Neubauten hinzukämen. Diese Frage wurde dahingehend beantwortet, dass der zukünftige Anschluss dann zur zentralen Kläranlage erfolge. Die letzte Frage, warum das geplante Hallenbad in der Stadt und nicht beim Freibad gebaut werden soll, konnte Bürgermeister Thomas Herker mit dem Hinweis auf den Bedarf der Schulen (Volks- und Realschule) beantworten.
Die vierte und damit letzte Bürgerversammlung 2017 für die Kernstadt sowie die Ortsteile Eberstetten, Förnbach, Fürholzen, Heißmanning, Menzenbach, Menzenpriel, Niederscheyern, Seugen, Schabenberg, Siebenecken, Sulzbach, Streitdorf, Weihern, Wolfsberg findet am morgigen Dienstag, 28. November um 19 Uhr im Rathaus statt.
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