Glanzvoller Abschluss des Luther-Jahres
(Wolnzach, wk)Mit der Aufführung der Luther-Messe von Michael Schütz in der evangelischen Auferstehungskirche Wolnzach am 1. Advent (3. Dezember) ab 17 Uhr mit Chor, Streichorchester und Band beendet die Kirchengemeinde das Luther-Jahr in Erinnerung an den Anschlag der 95 Thesen Martin Luthers am Tor der Wittenberger Kirche. Damit soll ein glanzvoller Schlusspunkt des Jubiläumsjahres gesetzt werden. Der Eintritt ist frei.
Das neue, große Projekt des Chores der Auferstehungskirche ist die extra zum Reformationsjubiläum komponierte „Luthermesse“ des Berliner Komponisten Michael Schütz. Im Vorwort der Partitur heißt es dazu: „Ab 1521 finden in Wittenberg und anderen Städten Messgottesdienste in deutscher Sprache statt. Martin Luther ist nach der Veröffentlichung seiner Thesen 1517 zwar einer der Vordenker dieser epochalen Erneuerung, er selbst aber hat zu diesem Zeitpunkt noch keine deutsche Messe gehalten. (…) Die Messe wird nach der Ordnung Luthers noch gänzlich in lateinischer Sprache gehalten, nur die Predigt ist deutsch (Erst 1526 veröffentlicht Luther seine Ordnung der „Deutschen Messe“). Interessant ist nun genau diese Situation, in der Luther zwar deutsche Messen kennt, sich aber dennoch bewusst für die lateinische Sprache in der Liturgie entscheidet. Er möchte keine schnellen, radikalen Veränderungen, ihm ist zunächst daran gelegen, im Interesse der Kontinuität an bestehenden Formen anzuknüpfen. Die „Luthermesse“ geht vom lateinischen Messetext aus und lässt ihn mit den musikalischen Möglichkeiten im Jahre 2016 lebendig werden. Die „Beteiligung der Gemeinde“ geschieht auch hier durch Lieder von Martin Luther in deutscher Sprache, die vom Chor gesungen werden und zu denen auch die Konzertbesucher mit eingeladen sind. (…) Der Messetext ist in 22 inhaltliche Abschnitte gegliedert, die mit unterschiedlichen musikalischen Stilmitteln umgesetzt werden. Formale, harmonische und rhythmische Elemente aus der Popularmusik (Rock, Pop, Gospel) verschmelzen mit melodischen, instrumentatorischen und kompositionstechnischen Mitteln aus Barock, Klassik und Romantik zu einer individuellen Tonsprache. (…) Dies geschieht auch mit der Haltung, sich in einer zeitgemäßen Form auf die Grunddimensionen von Kirche zu beziehen: Gemeinschaft, Glaubensbezeugung, Gottesdienst und Diakonie“.
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