Viele Herausforderungen für Hopfenpflanzer
(Niederhatzkofen, hal/sh)Aktuelles aus dem Hopfenanbau und der Verbandsarbeit stand im Mittelpunkt der insgesamt sechs Mitgliederversammlungen des Hopfenpflanzerverbandes Hallertau. „Es gibt viele Herausforderung für die Hopfenpflanzer. Themen wie Pflanzenschutz, Saisonarbeitskräfte, Düngeverordnung und Gasleitung stehen auf der Tagesordnung und bereiten Sorgen“, beschrieb Vorsitzender Adolf Schapfl die aktuelle Situation und bedauerte, dass die Landwirtschaft unter Dauerbeschuss steht.
Foto: Gebendorfer
Zur Vertragssituation bei den Hauptsorten meinte der Pflanzervorsitzende: „Es ist viel unter Vertrag.“ Dazu informierte Schapfl, dass 50 Prozent von der Sorte Herkules in 2025 bereits verkauft ist. Weiter teilte er mit, dass sich die Craft-Szene etwas verlangsamt hat. Beim Blick auf die Struktur der Hopfenbaubetriebe in der Hallertau merkte der Vorsitzende an: „Wir werden weniger, dafür aber größer“. So sind momentan noch 916 Hopfenbetriebe mit einer Fläche von 16402 ha registriert. „Die Aussichten sind gut. Ich bin froh, dass die Fläche steigt und wir anderen nicht das Feld überlassen“, lautete Schapfls Fazit.
Herausfordernd erweist sich nach wie vor die deutliche Verschärfung der Düngemittelverordnung. In der Kritik steht vor allem, dass bei vielen Betrieben Rebenhäcksel nicht mehr ausgebracht werden können. Dem Engagement des Verbandes ist zu verdanken, dass nun ein Kompromiss für die Hopfenpflanzer gefunden wurde, der mit einer Überprüfung der Maßnahmen in drei Jahren einhergeht.
Auch die Zahlen zur diesjährigen Ernte stimmen optimistisch. Die Hopfenanbaufläche konnte laut Schapfl 2017 weltweit auf 59000 ha Hopfen ausgeweitet werden. 116000 Tonnen Hopfen mit 11200 Tonnen Alphasäure wurden eingefahren. In Deutschland waren es 19543 ha mit einer 41556 Tonnen-Ernte und 4300 Tonnen Alphasäure. In der Hallertau belief sich 2017 die Erntemenge auf 35540 Tonnen.
„Der Hopfenmarkt ist interessant. Deshalb erfuhren wir eine beachtliche Steigerung der Fläche in den letzten fünf Jahren“, kommentierte er die Zahlen und wies darauf hin, dass in Deutschland durchaus noch Luft für 5000 Tonnen Alphasäureernte besteht. An dieser Stelle war er für die Zukunft guten Mutes: „Ich bin optimistisch, dass es gut weitergeht, aber wie es so schön heißt: Adlerauge sei wachsam“.
Enorm ist der Anstieg des Anbaus der Sorte Herkules mit 14244 Tonnen. „Das ist eine unglaublich riesige Menge, die sich in den letzten fünf Jahren entwickelt hat“, meinte Schapfl. Das Übermaß an Flavour-Sorten solle man allerdings wieder versuchen zu regulieren, so seine Empfehlung mit dem Wissen, dass diese Sorten von der Brauwelt durchaus angenommen werden. Alles in allem riet Adolf Schapfl den Zuhörern, vorsichtig zu sein und neue Sorten nur unter Vertrag anzubauen.
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