Besinnliches Passionssingen
(Pfaffenhofen, aem)Am heutigen Nachmittag fand in der Pfaffenhofener Spitalkirche ein besinnliches Passionssingen mit ansprechendem Programm statt. Der Weicharieda Dreig'sang brachte in dieser besinnlichen Stunde bewegende Lieder vom Leiden und Sterben Christi zu Gehör, während Helmut Lindner, ehemaliger Sprecher des Musikantenstammtisches verbindende Worte einfließen ließ. Mit Instrumentalstücken begleitete Günther Hausner, Barbara Hausner und Barbara Finkbeiner das Passionssingen.
Günther Hausner an der Gitarre, Barbara Hausner mit Blockflöte und Barbara Finkbeiner an der Harfe verstanden es, ihren Instrumenten harmonische Töne zu entlocken, die sich mit dem Leiden Christi in der Fastenzeit befassen, so dass sich die Zuhörer voll und ganz auf die entbehrungsreiche und vielleicht sogar mühsame und belastende Zeit einlassen konnten.
Helmut Lindner, der erst im Januar als Sprecher des Musikantenstammtisches verabschiedet worden war, trug in der Spitalkirche zwischen den Liedern einfühlsame Texte vor. Mit seiner sonoren, ruhigen Stimmlage erzählte er zwischen den Musik- und Gesangsstücken vom Leiden Christi und brachte unter anderem dar, woher der Gründonnerstag seinen Namen hat. „Die einen sagen, er leitet sich von den grünen Messgewändern der Kirche ab, die anderen meinen, von Denen, die in den ersten Tagen der Karwoche früher von der Kirche ausgeschlossen waren; die zur Zeit des Gottesdienstes vor der Tür der Kirche stehen mussten bis man ihnen am Donnerstag, zu dem sie sich mit jungem Grün schmückten, erneut den Zulass gewährte. Eine dritte Auslegung meinte, dass Grün nichts mit der Farbe zu tun hätte, sondern von greinen sich herleiten lasse, von weinen. Aus Trauer um das Leiden Christi. Deshalb schweigen ab Gründonnerstag die Glocken und die Ministranten klappern mit ihren Ratschen.“
Lindner erklärte auch, dass der Gründonnerstag im Altbayrischen Antlasspfinsta geheißen hat. Pfinsta sei das alte Wort für Donnerstag und das Wort Antlass leite sich aus dem Mittelhochdeutschen Antlass, also Ablass her, was mit Lossprechen zu übersetzen sei. An diesem Tag seien in den früheren Jahrhunderten der christlichen Kirche tatsächlich die Büßer losgesprochen, also entlassen worden.
Der Weicharieda Herrendreig'sang stimmte mit ruhigen Weisen, aber dennoch klaren kraftvollen Stimmen auf die Passionszeit ein.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.